Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 21
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Blasig: Das geheimnisvolle Verschwinden zweier Knaben. 21

entfernten Bari transportiert worden seien. Dieser Vorfall
gab zunächst Veranlassung zu vielfachen Diskussionen von
seiten Gläubiger wie Ungläubiger, so dass der „Corriere
delle Puglie" eigens einen Berichterstatter nach Ruvo entsandte
, um diesbezüglich an Ort und Stelle genaueres zu
erfahren. Man erfuhr, dass der Vater der Knaben, ein
Bauunternehmer, im Jahre 1901 ein altes baufälliges, in
seinem Besitze gewesenes Gebäude notdürftig ausbesserte,
um dasselbe mit seiner Familie zu bewohnen. Nachdem
die Familie die Wohnung bezogen, ereigneten sich daselbst
schon nach etlichen Tagen sonderbare Vorfälle: Bilder fielen
von den Wänden, die Möbel rückten von ihrem Standort,
das Küchengeschhr klapperte geräuschvoll u. dgl. mehr —
lauter Dinge, die auf die Anwesenheit von „Geistern"
schliessen Hessen. Ein Priester wurde gebeten, das Haus
einzusegnen; er tat es, aber ohne jedweden Erfolg, im
Gegenteil er selbst verfiel in „Trance" und begann mit
einer fremden Stimme in ihm selbst unbekannten Sprachen,
wie Französisch, Griechisch und Lateinisch, zu reden und
rezitierte ganze Gesänge aus Dante's „Göttlicher Komödie".

Später stellten sich auch Apporte von Süssigkeiten, Konfekt
und Schokolade von vorzüglicher Qualität ein, bei welcher
Gelegenheit der ältere Knabe in Krämpfe verfiel und
sich so gebärdete, als ob er erdrosselt würde. Die Familie
entschloss sich nun, den Knaben nach Ruvo zu bringen, um
ihn von Monsignore Berat di exorzisieren zu lassen. Schon
früher sprach sich aber der Knabe im Schlafe dahin aus,
dass eine überirdische Macht sich dem entgegenstellen würde;
er fiel nun unterwegs in einen kataleptischen Zustand, in
dem er selbst gegen Stiche unempfindlich blieb, erwachte
dann aber dennoch in Gegenwart des Monsignore sofort,
als dieser ihn laut anrief.

Vier Tage blieb der Knabe im Hause des Monsignore
und kehrte hierauf in seine Familie, die mittlerweile ihre
Wohnung gewechselt hatte, zurück. Nichtsdestoweniger
wiederholten sich auch in der neuen Wohnung uie genannten
Spukphänomene in einem derartigen „crescendo",
dass man es für geraten hielt, den Knaben in ein Seminar
unterzubringen, wo er volle drei Jahre verblieb, ohne dass
sich während dieser Zeit etwas Abnormales zugetragen
hätte. Hierauf in die Familie zurückgekehrt, manifestierten
sich jedoch Vorfälle eines verschiedenen Charakters, an
denen auch der kaum 8 Jahre alte zweite Bruder Paul beteiligt
war.

Der erste Fall war folgender: Eines Tages befanden
sich beide Knaben um 9 Uhr in Ruvo und siehe da, um


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