Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 28
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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28 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1906.)

„Eure Theorien, sagen sie, sind wohl sehr schön. Wären
sie richtig, dann wäre Sinn und Verstand in der Weltordnung
. Aber diese hat eben kein Ziel und keinen Sinn, gerade
deshalb, weil eure Theorie nur Irrtümer sind,
Illusionen; denn sie widersprechen unbestrittenen
und unbestreitbaren Tatsacher. der Wissenschaft.
Eure Theorie einer Palingenie ist ungefähr von gleichem
Wert, wie die Behauptung der Tatsache einer „unbefleckten
Empfängnis" oder einer menschlichen Parthenogenesis.
Eure Theorien sind einfach deshalb unrichtig, weil solche
Naturtatsache, wie ihr sie behauptet, sich als durchaus unmöglich
erweist."

Dieses ist der hauptsächlichste Einwand gegen die
Palingenie. Für sie Beweisgründe zusammenzustellen, die
nur indirekt für die Wahrscheinlichkeit des Vorgangs
anzuführen sind, ist zwecklos, wenn doch die Tatsache der
Palingenie direkt für unmöglich gilt. Als solche aber
gilt diese Annahme heutzutage biologisch, psychologisch
und auch philosophisch. Deshalb ist in erster Linie die
Möglichkeit einer Palingenie als Naturtat-
sache zu erweisen; und dies ist sehr wohl ausführbar.*)

Wird dies erst in irgendwie befriedigender Weise
durchgeführt sein, dann sind wahrscheinlich alle Zu-
sammenstellungen jener Beweisgründe für diese Lehre ziem-
lieh überflüssig. Denn dass die Tatsache der Palingenie
die Lösung für die allerwichtigsten Probleme unseres
Daseins bieten würde, wenn sie möglich wäre, das
ist schon so oft erörtert, und das liegt so nahe, dass
es für Nachdenkende kaum der Beweise und Begründungen
bedarf.

Was daher zur Einführung solcher neuen Offenbarung
in die europäische Geisteskultur erforderlich ist, das
ist nur die wissenschaftliche Nachweisung, dass die Palingenie
auf Grund der anerkannten und unzweifelhaften Tatsachen
der Biologie und der Psychologie möglich und
vielleicht sogar wahrscheinlich ist. Solche Behauptung
widerspricht den herrschenden Anschauungen, die
auch Schlussfolgerungen aus denselben Tatsachen
sind. Die erforderliche Auseinandersetzung mit diesen An-

*) Diese Möglichkeit hat sich mir als das Eesulcat langjähriger
Studien ergehen, die ich im Verlaufe der kommenden Jahre
zu veröffentlichen hoffe. Andeutungen darüber sind hier nicht am
Platze, da es sich hier nicht um d i e s e n Nachweis handelt, sondern
hier nur die Palingenie als Beispiel für die ungeeignete Vertretung
neuer Theorien angeführt wird.


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