Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 31
(PDF, 221 MB)
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M. K.. Ueber trausszendentale Warnungen. 31

u n g! Und vielleicht noch einen anderen Rat, den wir verwerten
können, gibt uns Bodenstedt in seinem „Mirza
Schaffy":

„Niemand hört dir willig zu,
Wenn du sagst: ich bin klüger als du!
Wenn du Menschen willst belehren,
Musst dich erst zu ihnen bekehren !tt

lieber transszendentale Warnungen.

Von Assessor M. K. in S*

In seinem Aufsatze: „Gibt es Warnungsträume?"
(„Psych. Studien", 1893, S. 242 ff.) stellt Dr. Karl du Prel
zunächst an einer grossen Anzahl von Traumbeispielen die
zweifellose Fähigkeit des zeitlichen und räumlichen Fernsehens
der menschlichen Seele fest. Er setzt dabei stillschweigend
voraus, dass die erwähnten Beispiele auf Wahrheit
beruhen und gut berichtet worden sind. Andererseits
sucht er Kriterien auf, welche es ermöglichen sollen, zu
entscheiden, ob ein Traum, der sich in der Wirklichkeit bewahrheitet
hat, auf Fernsehen und dramatisierender Tätigkeit
der eigenen Psyche (Autosuggestion infolge Erwartung
oder Angst) oder auf fremdgeistige Inspiration zurückzuführen
sei.

Du Prel kommt im Verlaufe seiner Untersuchungen zu
dem Schluss, dass fremdgeistige Inspiration
dann wahrscheinlich ist, wann das im Traum Geoffenbarte
uns gleichgiltig ist, d. h. wann wir etwas derartiges
weder erwartet, noch befürchtet haben und wenn wir im
Traume nicht vor etwas gewarnt (was immer ein Interesse
voraussetzt), sondern zu einer Tat angetrieben werden, deren
Ausführung ebenfalls nicht in unserem Interesse liegt. Der
Hebel der Autosuggestion, der sonst die Tätigkeit des zeitlichen
oder räumlichen Fernsehens in unsfc auslöst, kommt
hier in Wegfall.

Du Prel gibt allerdings zu, dass bei der konstatierten
Fähigkeit der menschlichen Seele, die Zukunft ausnahmslos
zu erkennen und diese Erkenntnisse dem Gehirnbewusstsein
(Tagesbewusstsein) entweder direkt oder in symbolischen
dramatisierten Bildern eigener Erfindung zur Vorstellung
zu verdichten, es ausserordentlich schwierig, ja fast unmöglich
ist zu entscheiden, ob eigene psychische Tätigkeit oder
Inspiration vorliege; denn die Erfahrung lehrt, dass auch
ganz gleichgiltige, nebensächliche Dinge im Traume vorausgeschaut
werden, bei denen gar nicht einzusehen ist, wes-


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