Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 34
(PDF, 221 MB)
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34 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg, 1. Heft. (Januar 1906)

denn die Frau war, abgesehen von einigen anscheinend un
bedeutenden kleinen Leiden, gesund und munter.

Ich äusserte meiner Frau gegenüber meine Bedenken,
wurde aber natürlich von ihr gründlich ausgelacht. Irr.
Dezember 1903, also nicht ganz 2 Jahre nach dem gehabten
Traume, starb die dritte Frau meines Vaters ganz plötzlich
ohne vorhergehendes Krankenlagen Der Traum war alsc
nur zu rasch in Erfüllung gegangen und meine Frau lacht«
nicht mehr.

Wir haben also hier zeitliches Fernsehen
des Unterschwellenbewusstseins, Uebersetz
ung des Geschauten für das Hirnbewusstsein in einen
symbolischen Vorgang, der infolge seines G e
fühlswertes für den Träumenden über die Empfind
ungsschwelle gehoben wurde und für das Hirnbewusstsein
auch erinnerlich war, aus demselben Grunde, allerdings un-
bewusst, denn das Bild wurde ja nicht verstanden. Fremd
geistige Beeinflussung scheint ausgeschlossen wegen der
Zweeklosigkeit des Traumes, denn eine Warnung hätte bei
der Unkenntnis des zum Tode führenden Leidens doch
nichts genützt. —

Doch kommen wir nun zu den eigentlichen Warnungen,
die zwar keine Traumwarnungen sind, Sich aber doch vielleicht
auf ähnliche psychische Vorgänge, wie die Traumwarnungen
, oder vielleicht gar auf gehabte, aber wieder
vergessene Träume zurückfuhren lassen.

Da ist zuerst ein Ereignis, das in der Augustnummer
des Jahrgangs 1902 der „Psych. Stud." (S. 46ü ff.) unter
dem Titel: „Lebensrettung auf übersinnlichem Wege'4 von
Ludwig Dcinhard geschildert wurde. Ich will das Wesentliche
davon kurz rekapitulieren: Ein Herr B., deutscher
Kaufmann in Kalkutta f bereist eine an Tigern reiche
Gegend in Indien und beschliesst, da die Tiger den Viehherden
der Eingeborenen grossen Schaden zufügen, auf dieselben
, vi -jag**) Zu dem Zwecke lässt er sich in der Nähe
des Aufenthaltsortes der Tiger auf einem hohen Baume
einen Hochsitz (Machän) herrichten, den er schwer bewaffnet
mittels einer Strickleiter besteigt, um hier das Erscheinen
der Tiger zu erwarten. In der Zwischenzeit denkt er an
alles siögliehe, seine Angehörigen, seine Braut, sein Geschäft
. Seine Aufmerksamkeit ist aber stets gespannt und
auf das Erscheinen der Tiger gerichtet. Da hört er plötzlich
klar und deutlich und befehlend eine Stimme: „Geh' sogleich
vom Machän herunter, in ein paar Sekunden bricht der
Baum,41 Er befolgt sofort den Rat und hat den Boden
noch nicht erreicht, als über ihm der Baum bricht und


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