Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 37
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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M. K.: Ueber transszendentalo Warnungen«

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und hätte dies dann wohl auf dem gewöhnlichen Wege der
Ahnung, des unheimlichen Gefühls getan.

An der Wahrheit der Erzählung zu zweifeln, habe ich
keine Veranlassung, da ich die betreffende Dame seit
5 Jahren sehr genau kenne und bestimmt weiss, dass sie
im Punkte der Wahrheit ausserordentlich gewissenhaft und
vollkommen zuverlässig ist.

Zuletzt sei noch an eine frappantere direkte Lebensrettung
erinnert, nämlich die des bekannten Mediums D. D.
Home*) Als derselbe 1860 bei seinem Freunde Tiedemann
in Schloss Cergay bei Paris weilte, stand er einst bei Gelegenheit
eines Spazierganges im Parke dieses Schlosses
unter einer gewaltig starken nordischen Pappel und war
eben im Begriff, auf Rebhühner zu schiessen, als ein starkes
Krachen ertönte und er zugleich von dem innegehabten
Platze unter dem Baume emporgehoben und 6 bis 7 Fuss
weit fortgetragen wurde. Als er sich umschaut, sieht er
einen ungeheuren Ast der Pappel an der Stelle liegen, wo
er kurz zuvor geweilt hatte. Der Ast war glatt am
Stamme abgebrochen und hatte sich tief in den Boden eingewühlt
. Home wäre sicher erschlagen worden, wenn er den
Platz nicht verlassen hätte.

An der Wahrheit dieser Erzählung zu zweifeln, hat man
auch keine Veranlassung, da einerseits Home sich stets als ein
Ehrenmann erwiesen hat, dem die Wahrheit über alles
ging, und andererseits glaubwürdige Zeugen wenigstens für
die Tatsache des abgebrochenen Astes vorhanden waren.

Was sagt nun ein Fanatiker des Animismus zu dieser
unleugbaren Tutsache? Er wird sich wohl hüten, dieselbe
ausschliesslich auf das Unterschwellenbewusstsein zurückzuführen
, denn damit würde er sich nur lächerlich machen.
Er könnte vielleicht sagen: Home sei im ekstatischen Zustande
gewesen, habe den Fall des Astes vorausgesehen und
sich schleunigst entfernt, worauf er wieder erwacht sei.

Derlei Gedankenverrenkungen sind zwar nichts seltenes,
machen aber bei wirklichen Kennern solcher Phänomene
gar keinen Eindruck mehr. Auch widerspricht dem zu
sehr der Umstand, dass Home eben auf Rebhühner die
Flinte anlegte, als die Levitation erfolgte. Das dürfte ihm
im ekstatischen Zustande doch schwer geworden sein, überdies
hätte er dann keine Erinnerung gehabt und ausserdem

*) Nach dem aus guten Quellen geschöpften Bericht von Dr.
W. Bormann in seinem hei 0. Mutze (Leipzig 1899) erschienenen
Buch: „Der Schotte Home, ein phyaiopsyehischer Zeuge des Trans-
szendenten im 19. Jahrhundert*, S. 74.


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