Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 48
(PDF, 221 MB)
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48 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1906.)

Wort des alten Bacon: „Natura non facit saltum" (zu
Deutsch: -Die Natur macht keinen Sprung.") Was be-
deuten nun aber die Schwingungen, die jene unendlich er-
scheinende Lücke ausfüllen? . . . Sie sind es eben, die
hauptsächlich in das Gebiet der Elektrizität fallen. Da
unser Körper keinen elektrischen Sinn besitzt, so bleiben
sie für uns an sich unwahrnehmbar.

Der Mensch hat aber Apparate erfunden, die viel
feiner sind als das Ohr und mittelst derer er also auch Geräusche
vernehmen kann, die weit jenseits jener 40000
Schwingungen liegen. Da gibt es beispielsweise ein Instrument
, mit dem sogar Taubstumme zum ersten Mal
in ihrem Leben zu hören vermocht haben, obgleich sie davon
schwerlich viel Genuss oder gar Vorteil gehabt haben
können. Wenn dies Instrument in einen Saal gestellt wird,
in dem auch das schärfste Ohr nicht den geringsten Laut
entdecken kann, so beobachtet man durch einen telephonähnlichen
Empfänger ein fortwährendes Summen oder
Pfeifen, das regelmässig steigt und fallt. Das Mitte], diese
äusserst feinen, dem menschlichen Ohr sonst völlig unzugänglichen
Geräusche wahrnehmbar zu machen, ist ein
Schallfänger, bestehend in einem Häutchen, das um
ein Vielfaches zarter ist als das Trommelfell unseres Gehörorgans
. Es ist also erwiesen, dass die Luft dauernd
?on Tönen durchschwirrt wird, von denen der Mensch durch
sein Ohr keine Meldung erhält.

Aehnlich muss man sich das Wesen der elektrischen
Wellen im Raum vorstellen. Wo eine elektrische Kraft
wirkt, da gehen nach allen Richtungen Kreise elektrischer
Wellen aus, die sich durch den Aether fortpflanzen, als ob
man in einen Ozean einen Stein geworfen hätte, dessen
Wellen nun bis in die Unendlichkeit ihre Ringe ziehen.
Ueberallhin gehen diese elektrischen Wellen und suchen
ein elektrisches Auge, von dem sie gesehen, oder ein elektrisches
Ohr, von dem sie gehört werden könnten. Die
Hauptleistung, die zur Schafiung der drahtlosen Telegraphie
notwendig war, bestand in der Entdeckung eines solchen,
wie man sagen könnte, künstlichen Sinnesorganes für die
elektrischen Wellen, und dies wurde gefunden in dem sogenannten
C o h ä r e r oder Erittröhre. Man kann
sich die Wirkung der elektrischen Wellen auf diesen
Apparat durch einen Vergleich mit einer Erscheinung aus
dem Reich der Schallwellen veranschaulichen. Wenn jemand
dicht bei einem Klavier singt, so werden dessen
Saiten mitklingen, obgleich die Tasten gar nicht berührt
worden sind. Wird eine Note auf einem Klavier anfest
, f. Grenzgeb.
der Psychologe


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