Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 59
(PDF, 221 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht. 59

arbeiter Dr. Wittig zusammenführten, dass die Bedenken der russischen
Zensurbehörde umgangen wurden durch die von dem späteren
Admiral ff. Pribytkow unternommene Begründung des „Rebus",
eines zweimal wöchentlich erscheinenden Blattes, das angeblich
seine Leser durch Veröffentlichung von Bilderrätseln unterhalten
wollte und „keine Eaisonnements* bringen durfte. Schliesslich
Hess man doch „Animismus und Spiritismus" in der russischen Bearbeitung
passieren, und es durften in Petersburg auch russische
Uebersetzungen spiritistischer Werke erscheinen, sowie Jksakon^s
letztes eigenes Werk: „Die Vorläufer des Spiritismus in den letzten
250 Jahren" (deutsch von Feilgenhauer; Leipzig, 0. Mutze, 1898).

Wernekke.

Supplementi alla Rivista „Luce e Ombra". Milano 1905. — In dieser
Form sind als „Conferenze spiritualiste" bis jetzt 4 Hefte erschienen
: 1. J)r. Ferrari: Verso una nuova morale; 2. P. Raveqgix
L'io sublinguale e la coscienza collettiva; 3. Prof. Gfor. Rossi:
Una piü grande bellezza; 4. Prof. Ä. Turbiglio: La teorica delP
amore in Piatone.

Es sind Betrachtungen aus dem Geistesleben, nicht etwa über
„Geister" — also nicht spiritistisch im engeren Sinne. Sie enthalten
alle, selbst der letzte Vortrag, der in der Hauptsache einen
Rückblick in die Geschichte der Philosophie darstellt und einen ansprechenden
Abriss von Plato's mystischen Anschauungen von der
Liebe gibt, Ausblicke in die Zukunft, welche die Menschen nicht
nur weiser, sondern auch besser und glücklicher finden soll. Der
Hinweis auf eine neue Moral, die die gegenwärtigen gesellschaftlichen
Schäden heilen soll, auf eine höhere Schönheit, die das unklare
Zurücksehnen in eine vergangene, vermeintlich schönere Zeit
beschwichtigen soll, ist mit grossem rednerischen Schwünge mehr
angedeutet als durchgeführt. Eine eigentliche wissenschaftliche Betrachtung
, wenn auch durch den engen Rahmen eines Vortrags eingeschränkt
, gibt P. Raveggi über „das subliminale Ich und das
Kollektivbewusstsein'*. Bei Untersuchungen, wie sie namentlich
von Charcot, Ochorowicz und Richet angestellt worden sind, sind gewisse
seltsame seelische Vorgänge beobachtet worden, zu deren Erklärung
F. Myers und 0. Lodge eine mehrfache Persönlichkeit, einen
Polypsychismus haben annehmen müssen, einen Organismus also
mit einer Mehrheit untergeordneter Bewusstseinssphären und einem
leitenden Bewusstsein, der Seele im engeren Sinne (also etwa wie
Paracelsus einen „Archeus", Jakob Böhme einen „Primus" als das
oberste Prinzip des menschlichen Mikrokosmos annimmt). Andererseits
wäre die Auffassung zu beachten, dass der Mensch durch seine
Seele in ein Kollektivbewusstsein inbegriffen ist,*) wodurch auch
die Erinnerung vermittelt würde, wie denn auch Mitteilungen von
Geistern den Eindruck machen, als ob sie die Erinnerung an ihre
Vergangenheit erst allmählich wieder erlangten. Wernekke,

Dr. C. v. Monakow, Professor der Neurologie etc. Gehirnpathologie.

H. gänzlich umgearbeitete und vermehrte Auflage. I. u. II. Band
mit 357 Abbildungen. Wien 1905, Verlag von Alfred Holder,
Preis M. 36.—.

*) Gerade bei derartigen, auf die Tagesordnung gekommenen Erörterungen
würde es forderlich sein, gebührende Beachtung den Ansichten
Fechner's zu schenken, wie er sie von seinem „Büchlein vom Leben nach
dem Tode" an (1836) bis zu seiner „Tagesansicht gegenüber der Nachtansicht
" (1879) scharfsinnig dargestellt hat. W.


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