Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 60
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0070
60 Psychische Studien. XXXill. J ihr*. 1 Hett. (Januar 1906.)

Es geht heutzutage nicht mehr an, über die Erscheinungen des
Seelenlebens zu philosophieren, ohne mit den materiellen Grundlagen
, auf welchen die gesunden und kranken Aeusserungen der
Psyche sieh aufbaut, eingehende Freundschaft geschlossen zu haben.
Der moderne Psychologe bedarf für seine Arbeit der Kenntnis der
Anatomie, Physiologie, der Funktionslehre und Pathologie des Gehirns
. Auf diesem Wege gibt es keinen besseren Führer als Professor
Monakows herrliches Biesenwerk, das in einer prächtigen
zweiten Auflage vor uns liegt. Der Bau des Gehirns, seine Gewebs-
bestandteile und architektonische Gliederung, die Lehre von den
Neuronen (Funktionseinheiten) und Gehirnbfchnen beginnt den
Reigen. Ihr gliedern sich die Kapitel von der Funktion des Gehirns
, der Erregbarkeit und den Ausfallserscheinungen, die höchst
wichtige Lehre von den Rindenfeldern als dem Orte allgemeiner
seelischer Vorgänge und des abstrakten Denkens an. Die allgemeine
Pathologie des Zentralnervensystems leitet zu dem Kapitel der
klinischen Merkmale der organischen Hirnerkrankungen (Lähmung
und Reizung) über. Der ganze zweite Teil ist den Untersuchungen über
die Art und die Folgen von Erkrankungen der einzelnen Teile des
Gehirns gewidmet. Hier interessieren besonders die Kapitel über
die Sprachstörungen, über Seelenbiindheit u. dergl, die auf manche
scheinbar rein psychische Vorgänge helles Licht werfen. Das ganze
Werk ist ein Zeugnis gründlichen Gelebrtenfleisses und eine Zusammenfassung
des gesamten Wissens, welches die Untersuchungen
des vergangenen Jahrhunderts in hunderten von Einzelarbeiten in-
betreff der Anatomie, Physiologie und Pathologie des Gehirns ergeben
haben. Dr. med. Wolfgang Bofou Breslau X.

Dr. med. Franz Freudenberg, Aus der älteren Geschichte der Rosenkreuzer
. Dresden 1905, Verlag von L. C. Engel Preis 1 M.
In acht Kapiteln untersucht der Herr Verfasser das Problem
der älteren Rosenkreuzerei in klarer und wissenschaftlicher Weise.
Im ersten Kapitel stellt er den Begriff und die Schwierigkeiten der
historischen Untersuchung bezüglich der vorhandenen Drucke und
des Andreae'Bcheii Werkes fest. Die „kulturgeschichtliche Ueber-
sicht* schildert das Milieu, in welchem der rosenkreuzerische Gedanke
auftrat, das nachreformatorische Bestreben, durch Aberglauben
und blutige Verirrungen sich zur Freiheit durchzuringen, und besonders
die Beziehungen der Goldmachekunst und der Suche nach
dem Stein der^ Weisen im Dienste der Liebe und Wohltätigkeit.
Das dritte Kapitel führt uns an der Hand Dr. Joh. Semier's , eines
Hallenser Prozessors und Alchemysten aus dem Ende des 18. Jahrhunderts
, durch die Literatur und Geschichte der geheimen Che-
mistenbrüderschaften vom Jahre 1182 bis zum Jahre 1618, in welchem
bei bereits allgemeiner Verbreitung der Fama des Joh. Andreas die
Rosenkreuzer das Theatrum chymicum im Druck erscheinen Hessen.
Das vierte Kapitel handelt vom Leben des Joh. Val Andreas
und seinen Schriften „Fama", enthaltend das Leben und Streben
des Vaters Christian Rosenkreuz und seine Gründung des Bundes, —
„Confession* und anderen Sendschreiben. Im fünften Kapitel wird
die historische Uebersicht (1614—1785) fortgeführt und beschlossen.
Das sechste Kapitel bietet Auszüge aus Suicsrus Renatus „die wahrhafte
und vollkommene Bereitung des philosophischen Steins etc.
1714", darstellend die Verfassung vom rosenkreuzerischen Kaiser bis
zum einzelnen Bruder. Höchst interessant und klar ist die Abhandlung
des siebenten Kapitels über den Namen der Rosenkreuzer
und die poetische Schöpfung der Idealgestalt des Christian Rosenkreuz
als der Verkörperung der uralten rosenkreuzerischen Ideen.


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