http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0077
De Fremery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus. (J7
Die tiefsten Basstöne, die wir hören können, machen
32 Schwingungen in der Sekunde. Die Wellenschläge der
Luft sind sodann zwar noch einzeln zu unterscheiden, aber
der Klangeindruck bildet doch ein aneinander geschlossenes
Ganzes. In dem Masse, als die Anzahl Schwingungen in
der Sekunde zunimmt, werden die Töne höher, so dass bei
über 36850 Schwingungen in der Sekunde kein Ton mehr
wahrgenommen wird. Allein damit ist die äusserste Grenze
der Schwingungsgeschwindigkeit noch nicht erreicht und es
ist sehr wahrscheinlich, dass es Insekten gibt, welche eine
grössere Anzahl Schwingungen noch als Ton wahrnehmen.
Nimmt diese Zahl noch mehr zu, so ist die Luft ein zu
grober Zwischenstoff, um die Schwingungen fortzupflanzen,
und bringen diese den Aether in Bewegung. Allein erst
wenn die Zahl etwa 300000 Millionen in der Sekunde geworden
ist, wird die Aetherschwingung als Wärme wahrgenommen
. Die Existenz von Schwingungsgeschwindigkeiten
zwischen 36850 und 300000000000 Schwingungen in der
Sekunde entgeht unserer sinnlichen Wahrnehmung. Allerdings
liegen die Elektrizitätsweilen mit einer Geschwindigkeit
von etwa 1000 Millionen Schwingungen in der Sekunde
dazwischen, allein wir besitzen kein Organ, um deren Anwesenheit
zu erkennen. Einem Telephondraht sieht man
nicht an, ob ein Strom durch ihn geht oder nicht; bloss
indirekt, mittels Instrumenten, können wir davon etwas
spüren.
Den Wärmeschwingungeu schliessen sich die des Lichts
an. Eine Geschwindigkeit von 400000 Millionen Schwingungen
in der Sekunde wird als rotes Licht wahrgenommen,
allein bei über 756 000 Millionen Schwingungen — violettes
Licht — hören die Gesichtsein drücke auf. Damit ist aber
die äusserste Grenze der Schwingungsgeschwindigkeiten
noch nicht erreicht. Es ist ja bekannt, dass das Sonnenspektrum
, in welchem die Aetherschwingungen des Sonnenlichts
infolge ihrer Geschwindigkeit auseinander geflossen
sind, sich durchaus nicht auf die für das Gefühl wahrnehm-
baren und für das Auge sichtbaren Strahlen beschränkt.
In dem ultravioletten Teile werden die chemisch wirkenden
Strahlen angetroffen, deren Anwesenheit unserer direkten
Wahrnehmung entgeht, die sich aber indirekt ergibt, wenn
wir in diesen Teil des Spektrums eine empfindliche Platte
halten. Er ist zweimal so gross als der sichtbare Teil des
Sonnenspektrums und enthält Strahlen von grösserer
Schwingungsgeschwindigkeit, als das violette Licht.
Diese Geschwindigkeit wird wieder übertroffen durch
die der Eöntgenstrahlen, welche etwa 38000 bis 305000 mal
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