Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 79
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Deinhard: Die Materialisationssitzungen in Algier. 79

Die Sitzungen fanden entweder um 4- oder 8 Uhr
abends statt, und dauerten zwei bis drei Stunden. Nacb
jeder Sitzung nahm ich eine ebenso genaue Untersuchung
vor, wie vor der Sitzung.

H.

Die in meiner Gegenwart in der Villa Carmen stattgefundenen
Versuche werden hier nicht im Detail beschrieben
; das unmittelbar nach jeder Sitzung verfasste
Protokoll würde für den Leser eine zu mühselige und langweilige
Lektüre bilden. Es genügt mir hier, nur einige
wesentliche Tatsachen methodisch festzustellen — diejenigen,
welche meines Dafürhaltens die grösste Wichtigkeit besitzen.

Ich habe bereits oben gesagt, dass die Annahme absolut
ausgeschlossen ist, es habe sich im Saale irgend je-
mand versteckt oder sich in denselben eingeschmuggelt, um
das Erscheinen einer neuen Person neben dem Medium zu
erklären.

Ich stelle zunächst fest, dass diese erschienene Person
weder ein durch Spiegel reflektiertes Bild, noch eine Puppe,
noch ein Gliedermann ist. Sie besitzt tatsächlich alle Kennzeichen
des Lebens« Ich habe sie, aus dem Kabinett
kommend, im Saale hin- und herschreiten gesehen. Ich
habe das Geräusch ihrer Schritte, ihrer Atemzüge und
ihrer Stimme gehört. Ich habe wiederholt ihre Hand berührt
. Diese Hand war deutlich artikuliert, warm und beweglich
. Ich konnte durch die Gewandung, mit der diese
Hand bedeckt war, hindurch das Handgelenk, die Vorder-
und Mittelhand fühlen, die sich unter dem Drucke meiner
eigenen Hand bogen.

Det einzig mögliche Betrug also, da jeder andere ausgeschlossen
ist, wäre der, dass das angebliche Phantom das
verkleidete Medium ^selbst ist! Aus Gründen, auf die ich
eingehend zu sprechen kommen werde, halte ich diese
Hypothese für ausserordentlich bedenklich, oder, um deutlicher
zu reden, für ganz unzulässig. Ehe ich aber diese
Frage diskutiere, möchte ich zunächst eingehend über den
folgenden Versuch berichten, welcher klar beweist, dass das
Phantom oder die Gestalt, die wir vor uns hatten, einige
der wesentlichsten Kennzeichen des Lebens besitzt.

bedeutendsten alltäglichen Vorkommnisse zu Sensationsnachrichten
aufzubauschen und zu diskutieren pflegt, von diesem hochwichtigen
Ereignis auf wissenschaftlichem Gebiete, dass ein weltberühmter
Physiologieprofessor an der ersten Hochschule Europas solche Beobachtungen
konstatiert, bis jetzt so gut wie keine Notiz nimmt.
— Red.


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