Freiburger historische Bestände - digital

82 Psychische Studien« XXX1IL Jahrg. 2. Heft. ^Februar 1906.;

mit keiner Puppe, keinem Spiegelbild zu tun, sondern wir
haben allen Anlass, resolut jede andere Vermutung fallen
zu lassen, und nur die beiden folgenden Hypothesen zuzulassen
: entweder handelt es sich hier um ein Phantom, das
die Kennzeichen des Lebens besitzt, oder um eine lebende
Person, die die Rolle eines Phantoms spielt. -

Das folgende Phänomen schien mir von ganz hervorragender
Wichtigkeit zu sein.

Der Versuch wurde unter ganz denselben Bedingungen
angestellt, wie die übrigen, mit Ausnahme, dass Mademoi-
selle X... nicht anwesend war. Es war dies am Dienstag,
den 29. August (an dem Tage, an dem die Photographie I*)
aufgenommen wurde). Nachdem diese Photographie aufgenommen
war, schloss sich der Vorhang wieder. Es sei

Anordnung des Kabinetts und Plätze der Teilnehmer.

ABO das Dreieck, welches das Kabinett darstellt, in dem
Martha bei M und Äischa bei N sitzen. A B sei der Vorhang
mit einer Oeffnung bei O, durch welche die Gestalt von
ß. B. aus- und eintreten kann.

B. B. beginnt damit, in der Oeffnung des Vorhanges zu
erscheinen, dann verschwindet er wieder. Kaum war aber
B B. bei O hinter dem Vorhang verschwunden, so bemerke
ich, ohne dass sich der Vorhang verschiebt, bei X auf
dem Boden ausserhalb des Vorhanges zwischen dem Tisch
und dem Vorhang einen weissen Schein. Ich erhebe mich
etwas, um über den Tisch hinüber zu sehen (nun folgt
wiederum der Wortlaut des Protokolls):

„Ich sehe etwas wie eine weisse leuchtende Kugel, die
über dem Boden schwebt und deren Umrisse unbestimmt
sind. Dann erscheint plötzlich, aus einer Transformierung

*) Hier nicht reproduziert. Diese Photographie I ist derjenigen
sehr ähnlich, welche unsere Figur 2 (s. nächstes Heft!) darstellt.

A

C

B