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Deinhard : Die Materialisationssitzungen in Algier. 139
erkennt man diesmal wenigstens die Konturen ihres
schwarzen Kopfes. Von Martha ist ein Stück ihrer weissen
Bluse deutlieh sichtbar, dicht neben dem Phantom. Aulfallend
sind auf diesem Bild die weissen Flecken auf dem
Vorhang (links). Prof. Richet ist etwas im Zwiespalt bezüglich
dieser Flecken. Dass dieselben einem Fehler bei
der Aufnahme zuzuschreiben sind, glaubt er entschieden
nicht. Denn sie erscheinen in den beiden Aufnahmen, die
an dem betreffenden Tage gemacht wurden, in gleicher
Weise. Aber Richet schwankt, ob er die Entstehung dieser
Flecken den Explosionsgasen des Magnesiumlichts zuschreiben
soll, die sich beim Aufblitzen entwickeln oder am
Ende einem von den Medien ausgehenden Fluidum. Für
die Richtigkeit der letzteren Annahme scheinen Photographien
zu sprechen, die bei früheren Gelegenheiten aufgenommen
wurden.
Fig. 4 endlich zeigt ans ausser dem Phantom und
den beiden Medien im Vordergrunde (links) einen Teil der
Sitzungsteilnehmer. Ganz vorne erscheint (auf dem einen
Bild wenigstens) Mr. Delanney seinen photographischen
Apparat in der Hand. Dahinter (rechts) Frau Noel, die
Hand vor die vermutlich soeben durch das Blitzlicht geblendeten
Augen haltend. Hinter dieser ihr Gatte, General
Noel. Von den Medien sieht man Martha's weisse Bluse
und ihren anscheinend ziemlich leeren linken Aermel; von
Äischa den mit einem weissen Taschentuch umbundenen
schwarzen Kopf. Das Phantom trägt hier wiederum den
Helm.
Wir überlassen nun Professor Richet wiederum das
Wort zu einigen wichtigen Schlussbemerkungen.
IV.
Diskussion und Schlussf ol'ge'rungen.
„Ich bemerke zunächst, dass ich, obwohl man dies ja
zweifellos von mir erwarten wird, über diese wunderbaren
Phänomene keine Theorie aufstellen, ja nicht einmal den
Versuch machen werde, eine theoretische Erklärung derselben
zu liefern. Die *\ufgabe, ihre Realität analytisch zu
prüfen, ist schon gerade schwierig genug. Es handelt sich
also einzig darum, festzustellen, ob dabei irgend eine Hinterlist
mit im Spiele ist oder nicht.
Wenn man diese Frage nach rein psychologischen
Gründen und nicht nach Gründen materieller Natur zu beurteilen
hätte, so könnte von Hinterlist gar nicht die Rede
sein. An der geradezu tadellosen Ehrenhaftigkeit von Fräu-
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