Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 140
(PDF, 221 MB)
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140 PiyoMiohe 8tndien. XXXIII. Jahtf« 3. Heft. (IfKrs 1906.)

lein Martha B., der Verlobten Maurice NoBN, des Sohnes
des Generals, kann überhaupt keinen Moment gezweifelt
werden.

Ausserdem hatte man in der Villa Carmen schon früher,
noch ehe man die medianimen Eigenschaften von Martha B.
entdeckte, zahlreiche Materialisationsphänomene beobachtet,
die drei oder Tier anderen Medien zugeschrieben wurden
und bei denen sich ebenfalls die Gestalt B. ß.'s manifestiert
hatte.

Endlich müsste man, da die Materialisationen im Kabinett
bald in Gegenwart von Martha und Ninm, bald in
Gegenwart von Martha und Äischa auftraten, annehmen, dass
alle drei, Martha, Ninon und Ai'scha, unter einer Decke
stecken. Mir dagegen machte es eher den Eindruck, wie
wenn sich diese drei mit keiner besonderen Gewogenheit,
eher mit einem gewissen Argwohn gegenüber stünden.

Anzunehmen, Martha, die Tochter eines Offiziers und Braut
des Sohnes eines Generals, hätte sich mit einer Negerin und
ein er Wahrsagerin zusammen gegen Herrn und Frau Noel verschworen
, um diese seit 6 Monaten in ganz gemeinerWeise zu
betrügen, wäre vollkommen absurd« Von einem unbewussten
Betrug kann — dies möchte ich besonders hervorheben —
ebenfalls keine Bede sein. Es bedürfte, um diesen Helm,
diese Gewänder, diesen Turban herbei zu schaffen, eines
umständlichen Gepäcks, das Martha ihren beiden Schwestern
in der kleinen Villa, die sie bewohnen, unmöglich verheimlichen
könnte. Man müsste also annehmen, dass Paulette
und Maia sich diesem Komplott von Martha,, Ninm und
Ai'scha angeschlossen hätten. Eine derartige Verräterei so

Seschickt durchzuführen, wäre unmöglich. Der Eindruck
er Bedlichkeit, Beinheit und Biederkeit, den Martha macht,
kann unmöglich blosse listige Verstellung sein, da auch die
Ungläubigsten an ihrer Aufrichtigkeit nicht zu zweifeln
vermögen.

Allein wir wollen für den Moment von diesen Dingen
ganz absehen, wir wollen einmal im Gegenteil annehmen, —
wenn es auch allem gesunden Menschenverstand, der Wahrheit
und der Wahrscheinlichkeit widerspricht —, dass
Martha täusche, dass sie wirklich eine perfide und gewandte,
geschickte und raffinierte Taschenspielerin sei — so handelt
es sich nun darum, festzustellen, ob ihre Behendigkeit und
Gewandtheit uns auch wirklich hinters Licht führen kann.
Wenn wir mit dieser Betrugshypothese nur Martha ins
Auge fassen, so geschieht dies darum, weiL jede Betrügerei
seitens anderer Personen tatsächlich ausgeschlossen ist.

Denn 1. sind in dem Saale keine Falltüren vorhanden;


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