Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 190
(PDF, 221 MB)
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190 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 3. Heft. (März 1906.)

Weg zu gehen, die Dinge auf seine eigene Art anzuschauen, sich
freizumachen von dem Kleben am Stoffce, dem Messen mit kleinen
Massstäben, von Skrupeln und Zweifeln, von Furcht und Hoffnung
— als zweien „der grössten Menschenfeinde". Die Abhängigkeit
von diesen Eegungen kennzeichnet das Philisterhafte, Unproduktive
, Banausische; der von Furcht und Hoffnung hin und her gerissene
Mensch nimmt die Dinge bald zu wichtig und bald zu
nichtig. In der „Sorge" zeigt sich ihre Wirkung zusammengefasst.
Daher wird auch der alt gewordene Faust durch ihren Anhauch geblendet
, und gleichzeitig damit sein inneres Lioht verdunkelt. Die
Sehnsucht nach dem Ewigen ist ihm verloren gegangen; als gewöhnlicher
, blinder Mensch erblickt er in dem täglich wiederholten,
unsicheren, elenden Kampfe um die Notdurfv. des Lebens die
äusserste Weisheit und das höchste Glück. So hat er allerdings
die Wette mit Mephistopheles verloren — aus Altersschwäche; aber
sein Unsterbliches, das sich bis zum Beginn der Auflösung so wirksam
gezeigt, wird gerettet. Man wird gern und mit Eutzen der
scharfsinnigen Ausführung dieser Grundgedanken durch den Verfasser
folgen, selbst wenn man seinen Betrachtungen nicht ohne
weiteres zustimmen möchte. Wernekke.

The ünseen World. An Exposition of Catholic Theology in its reia-
tion to Modern Spiritism. By the Rev. Fr. Alexius AL Lepicier,
O. S. M., London, Kegan Paul, TrenJi, Trftlmer & Co. 1906
(284 8. 8°).

Das Verhalten protestantischer Geistlichen gegenüber dem
Spiritismus bleibt eine befremdliche Erscheinung. Die Mehrzahl
schweigt, als ob sie eine Eichtung des Geisteslebens, die denn doch
eine ziemliche Ausdehnung angenommen hat und nichts weniger als
reiigionsfeindlich, am Ende auch nicht unchristlich ist, ihrer Beachtung
nicht wert hielten; andere sprechen darüber —- aber nur,
um die Beobachtungen in Zweifei zu ziehen oder deren Erklärung
abzulehnen. Anders verhält sich, ihren Ueberlieferungen gemäss,
die katholische Kirche, in ihrem Bestreben (das man billigen oder
verwerfen mag), sich die Leieung der Gemüter zu sichern. Dem
Gebiete des Spiritismus und was ihm nahe liegt, war die mit grosser
Gewandtheit von Mgr. Meric geleitete Zeitschrift „Revue du Monde
Invisible* gewidmet. Mit demselben Gebiete beschäftigt sich das
vorliegende, sehr geschickt geschriebene Buch. Der Verf. ist Professor
der Theologie am Kollegium der Propaganda in Rom, und
die päpstliche Zensur hat seinem „von gesunden und zumal für die
Gegenwart nützlichen Lehren erfüllten * Werke gern die Druckerlaubnis
erteilt. Es handelt sich dabei nicht um die Erörterung
von einzelnen Beobachtungen. Die Erscheinungen werden als bekannt
vorausgesetzt, als Tatsachen hingenommen und vom kirchlichen
Standpunkte aus erklärt. Unter beständiger Heranziehung
von Stellen der hl. Schrift, von Lehren der Doktoren und Väter der
Kirche, wird (ganz wie in der erwähnten Revue) entwickelt, dass
diese Erscheinungen nicht durch die Geister von Verstorbenen hervorgerufen
werden, noch hervorgebracht werden können (?), sondern
dass sie der Wirksamkeit der Engel zuzuschreiben sind, welche dergleichen
Erscheinungen zwar nicht auf göttliches Gebot (sonst
wären es Wunder), aber mit göttlicher Zulassung herbeiführen
können. Zur Begründung dieser Lehre wird eine Betrachtung über
die Natur der Engel, der guten und bösen, vorausgeschickt und die
zuversichtliche Behauptung daran geknüpft, ein vorurteilsfreier
Sinn werde zugestehen, dass unter den in spiritistischen Sitzungen
beobachteten Vorgängen mechanischer, physiologischer oder in-


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