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204 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 4. Heft (April 1906.)
Batailleband des Helmes zu sein, unterwärts davon sind
Falten der Gewandung. Um einen falschen Bart anzustecken
, den man einfach in die Nase einkneift, verwendet
niemand heute Gummibänder.
10) Ob der Helm wirklich ein Fez mit versilbertem
Papierüberzug sein könne, wage ich nicht zu entscheiden.
Dass er es ist, wäre zu beweisen« Es müsste wieder
ein Biesenfez sein! Der Strich, an dem Gohr. v. Max
das „Ende das Papier es" erkennen will, kann etwas
ganz anderes sein. Der Strich geht nach unten, über den
Helmrand hinaus, was mit der Hypothese von Max nicht
gut stimmt. Auf Photogramm 3 a der „Annales" ist der
Helm noch klarer zu sehen. Richet findet ihn mit seiner
mächtigen Auf kuppelung gewissen alten Helmen des Mittelalters
entsprechend.
11) Der grösstenteils — wie Richet betont, keineswegs
ganz! — entleerte linke Aermel ist, da Frl. üf.,
wenn sie täuschen wollte, ihren Arm doch so leicht verstecken
konnte, wie Richet ganz richtig bemerkt, vielmehr
eher ein Zeugnis für die Echtheit des Phänomens
und findet in den bekannten Beobachtungen Aksakow's das
lehrreichste Gegenbild. Man vergl. hierüber auch du Prel:
„Nekromantie in München" in „Studien auf dem Gebiete
der Geheim wissen schatten" (2* Auflage, 2. Band), wo
mangelhafte Körpererscheinungen nicht sowohl des Mediums,
als der Phantome erwähnt werden, und die Erfahrungen
von Olcott, die Aksakow in „Animismus und Spiritismus" berichtet
. —
Trotz seiner offenbar vollen Ueberzeugung hat nach
seiner gewohnten Art Prof. Richet mit ebenso peinlicher
Vorsicht, wie mit Mut seine Sache vertreten. Die Wahrheit
über alles! Aber danken wir Richet damit, dass wir. auch
mit Einwürfen, die wir vorbringen, nicht übereilt, sondern
ebenso vorsichtig verfahren, wie er. Man sieht, dass gewöhnliche
Menschenaugen manches, was die phantasiereichen
Augen eines grossen Malers vorwegnehmen, ablehnen
müssen. Nichts in der Welt kann dem herrlichen Namen
eines Gabriel v. Max etwas anhaben. Auch als ein Mann
von ernstem Verstände besitzt er meine Verehrung.
Ein Mitglied unserer Gesellschaft, Herr Artillerie-Oberst
a. D, Josef Peter, hat noch durch eigene Photogramme*) die
*) Auf den diesem Hefte in Kopie beigegebenen, sehr schönen
und durch den Augenschein überzeugenden Photogrammen sieht man
namentlich auch deutlich, dass, nachdem das Hemd um den Helm
feschlungen war, es nicht anging, dasselbe dann noch so dicht an
ie Schultern anzuschliessen, dass diese hervortreten, wie dies auf
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