Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 222
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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222 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 4. Heft (April 1906.)

Wer daher sich den ernsten, schwankenden Gestalten
aus einer höheren Welt nahen will, der mag es immerhin
mit misstrauisch prüfendem Verstände tun, das schadet
nicht; wer aber durch ihr Nahen in seinem Herzen nicht
freudig bewegt ist, es selbst unangenehm findet, weil das
Misstrauen dort seine Wurzel hat, der meide sie, denn
festhalten wird er sie nie! Auch wir Menschen in Fleisch
und Blut weilen nur dort gern, wo wir willkommen
sind.*)--

Am 19. August 1905 fand ich noch Veranlassung, die
neu gefundenen Goldfelder von Nevada aufzusuchen. Die
Fahrt dorthin ist ziemlich kompliziert, denn wenn auch
Nevada an Kalifornien stösst, einen direkten Weg gibt es
nicht, sondern man muss über San Francisco fahren, um
Reno in Nevada zu erreichen, von wo drei verschiedene Gesellschaften
eine Sekundärbahn nach Tonopah gebaut haben.
Man braucht von Los Angeles his Tonopah zwei Tage und
zwei Nächte« Wer von San Francisco nach dem Osten
oder Norden will, rnuss die Bay zweimal passieren. Zuerst
bis Oakland auf einem „Ferryboat", dann führt die Bahn
eine Stunde lang entlang der Bay bis Fort Oosta, wo der
ganze Eisenbahnzug auf ein „Steam Ferryboat*' gesetzt wird,
das ihn über die Bay auf die andere Seite zur Station
Benicia bringt. Solch ein Uebersetzen eines ganzen Zuges
auf einem Schiff über Wasser ist iür einen Neuling sehr
interessant. 38 Frachtwagen oder 20 Personenwagen kann
ein solches Boot auf einmal transportieren. Hier ist die
Bay ruhig, aber auf meiner Fahrt nach Alaska wurde
unser Zug zwischen Portland und Tacoma ebenfalls auf
ein „Ferryboat" über den Columbiariver gesetzt, der breit
und reissend ist. Ich kann mich nicht entsinnen, in Europa
jemals auf diese Weise transportiert worden zu sein.

Der Weg von Reno his Tonopah ist anfangs ganz
hübsch, aber dann kommt man in die Wüste; man sieht
zwar auf beiden Seiten noch Gebirge (die östliche Seite der
Sierra Nevada), aber sonst ist der Weg trostlos, nur der
40 Meilen lange Walkersee bringt einige Unterbrechung.
Tonopah ist eine Goldgräberstadt im wahren Sinne des
Wortes. Saloons, Tingel-Taugel, Spielhäuser mit Roulettes
ä la Monte Carlo, nur sieht man hier nicht 1000 Francs-
Billets, sondern Ein dollarstücke, meist in Zelten oder Holzschuppen
, schmutzig und jedes Kulturanstrichs bar. Geschlafen
habe ich in einem sogenannten Hotel (Merchant-

*) Worte Rettenbach'* in: „Die neuesten Kundgebungen einer
intelligiblen Welt", Leipzig 1899, 8. 61.


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