Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 230
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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230 Psyohisohe Studien. XXXIII. Jahrg. 4. Heft (April 1906.)

Erfolge Sie Ihre hypnotischen Studien ausgeführt haben
und dieser Fall damit in Beziehung steht, so glaube ich
gut zu tun, Sie hiervon in Kenntnis zu setzen und Sie zu
bitten, mir gütige Aufklärung hierüber zuteil werden zu
lassen. Seien Sie versichert, dass ich davon nur für mich
Gebrauch machen werde, welcher Art auch Ihre Auskunft
sei, da sie auf diejenigen, welche noch interessierter dabei
sind als meine Wenigkeit, vielleicht einen zu grossen Eindruck
hinterlassen dürfte.

Gehen wir nun zur Tatsache über: Mein Schwager
liegt als Amateur dem Photographier-Sport ob, und als
er jüngst seine Tochter photographieren wollte, hat er das
beiliegende Bild erhalten. Bei der ersten Aufnahme ist das
junge Fräulein sehr ähnlich, auf dem zweiten Bilde dagegen
zeigt sich eine Art Schattengespenst, welches ihre Züge
zwar erkennen lässt, indes aber abgemagert, gealtert, kränklich
und anscheinend im Augenblicke des Sterbens befindlich.
Dieses Gespenst ist mehr einem durchscheinenden Schatten
vergleichlich, in dem deutlich durch dasselbe die Falten der
als Hintergrund dienenden Leinwand zu unterscheiden sind.

Die junge Dame ist nämlich drei Jahre hindurch
ernstlich an Bleichsucht erkrankt gewesen; indes geht es
ihr heute wieder gut. Als sie vor einiger Zeit mit verschiedenen
Personen während ihres Landaufenthaltes sich
einmal in den Sonnenschein gesetzt hatte, nahm sie wahr,
wie eine ihr unbekannte Dame auf sie zukam, ohne weiteres
aber kehrt machte, als sie ihrer ansichtig wurde. Sofort
eilte sie jener Dame nach, die aber auf einmal wie vom
Erdboden verschwand. Sie suchte dieselbe lange Zeit und
überall, indes erfolglos. Dies trug sich vor mehr denn
einer Woche zu, was auf sie übrigens einen sehr nachhaltigen
Eindruck hinterliess.

Da sich früher bei dem jungen Fräulein etwas ähnliches
noch nicht gezeigt hatte, so Hess sich sehr stark eine Halluzination
vermuten. Indessen musste die Photographie uns
eines anderen belehren, weil hier doch das Bild wirklich
vorhanden ist.

Es liegt hier also etwas anormales, vielleicht übernatürliches
vor, das zu erklären uns unmöglich ist. Der
Vater, die junge Dame und wir alle haben uns niemals mit
dem Spiritismus, noch mit dem Magnetismus beschäftigt.
Die junge Dame hat überhaupt keine Ahnung davon, was
das ist. Erklären Sie mir doch, bitte, diesen Fall und sagen
Sie darüber, was Sie hievon denken; ich wiederhole es,
dass ich meiner Familie gegenüber kein Sterbenswörtlein
davon verlauten lassen werde oder höchstens nur das, was


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