Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 244
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0264
244 Psychische Studien. XXX1I1. Jahr*. 4 Heft. (April 1906.)

selbe ist eine doppelte, und zwar ist die eine die Auslösung
oder Ausstrahlung einer Kraft, welche die Muskulatur des
Körpers und dessen Organe in Bewegung setzt, und die
zweite diejenige, welche bestimmte Gedanken auslöst; denn
der Mensch kann mit Hilfe seines Willens denken, an was
er will, er besitzt scheinbar Willensfreiheit.

Beschäftigen wir uns zunächst mit der zweiten Funktion
des Willens und zwar mit der Auslösung bestimmter
Gedanken. Zunächst tritt nun die Frage hervor: besitzt
der Wille ein gesondertes Organ, welches unabhängig von
den Sinnes- und Denkherden in der Hirnrinde arbeitet?
Um dieses zu finden, müssen wir uns den Menschen in
einem Zustande des sog. Halbschlafes vorstellen, in welchem
die Tätigkeit der Sinnesorgane und des Körpers vollständig
ruht, so dass höchstens noch ein inneres Arbeiten der
Denk- und Sinnesherde stattfindet. Durch diese beiden
Herde werden uns nun die verschiedensten Bilder in Gedanken
gezeigt. Doch können diese Bilder willkürlich ausgelöst
werden, und zwar unabhängig von dem jeweiligen
Arbeiten der Sinnessphären und der Denkherde. Daraus
geht mit Sicherheit hervor, dass der Mensch in seinem Gehirn
noch ein Organ oder einen Herd für den Willen besitzen
muss, und da der Wille jeden einzelnen Gedanken
auslösen kann, welcher je die Sinnes- und die Denkherde
beschäftigt hat, so geht daraus klar hervor, dass sowohl
die letzteren, als auch die ersteren mit dem Organ des
Willens in Verbindung stehen müssen. Ferner lässt sich
aus der konzentrischen Lage derselben leicht vorstellen,
dass dieses Organ des Willens im Zentrum des Gehirns
seinen Platz haben muss und von da aus mit den feinen
Nervenfäden in Verbindung mit den Sinnes- und Denkherden
steht. Die Tätigkeit dieses Willensorgans entwickelt
sich nun auf folgende Weise.

Die Sinnessphären und die Denkherde strahlen infolge
der Phosphoreszenz ihre in verschiedenen Stadien sich befindenden
Gedanken und Sinnesbilder nach dem Willensorgan
aus, und in diesem findet wiederum infolge der Phosphoreszenz
zunächst eine Einprägung statt. Dadurch ist
nun jeder Sinneseindruck und jeder Gedanke doppelt im
Gehirn eingeprägt und zwar in der grauen Grosshirnrinde
und im Zentrum des Gehirns. Durch diese Einrichtung
entstehen nun ganz neue Erscheinungen im Gehirn, welche
wir weder in den Sinnessphären, noch in den Denkherden
antreffen; und zwar besitzt zunächst einmal das Willensorgan
die Eigenschaft des Merkens, Einprägens, zweitens
ebenfalls die Eigenschaft der Ausstrahlung von Phos-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0264