Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 246
(PDF, 221 MB)
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246 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 4. Hett. (April 1906.)

als eine mehr oder weniger intensive Tätigkeit in den Denkherden
und dementsprechende Erinnerung beim Erwachen;
dieses abgeschwächte Bewusstsein im Traumleben bezeichnet
man auch mit der Benennung Unterbewusstsein,
im Gegensatz zum Tages- oder Oberbewusstsein, bei welchem
die Sinne in bewusster Tätigkeit sich befinden.

Dass das Bewusstsein ausser durch den natürlichen
Schlaf auch noch auf verschiedene andere Art und Weise
mehr oder weniger zum Erlöschen gebracht werden kann,
ist ja leicht erklärlich; so wird z. B* Blutandrang und
Ueberfullung infolge der grossen Wärmeausstrahlung und
die damit verbundene erhöhte Phosphoreszenzstrahlung im
Gehirn zunächst Sinnestäuschungjen, weiterhin das sog. Phantasieren
und schliesslich Bewusstlosigkeit erzeugen; doch wird
der Blutandrang zunächst stets eine erhöhte Tätigkeit der
Phosphoreszenzwirkungen im Gehirn mit sich bringen. Das
Verschwinden des Bewusstseins in diesem Stadium der Gehirntätigkeit
erklärt sich durch das vollständige Aufhören
einer regulären Arbeit des Willensorgans mit den Sinnesund
Denkherden. Im Gegensatz zu der ßlutüberfüllung im
Gehirn steht die Blutleere. Dieselbe hat eine herabgesetzte
Tätigkeit der Phosphoreszenz Wirkungen zur Folge, und erklärt
sich schon hieraus zur Genüge das Eintreten von Bewusstlosigkeit
. Auf das Herbeiführen der Bewusstlosigkeit
durch Hypnose und animalischen Magnetismus will ich hier
nicht näher eingehen, weil diese Erscheinung ein Thema
für sich bilden würde.

Es bliebe nun nur noch die Erscheinung des Empfindens
zu erklären. Das Empfinden ohne Bewusstsein
finden wir bereits in der Wirkung der rohen Naturkräfte
unter einander: man denke an die Magnetnadel, den Galvanometer
, welche auf Einwirkung von magnetischen oder
elektrischen Strömen sofort reagieren, also empfinden; durch
elektrische Bestrahlung einer phosphoreszierenden Masse
leuchtet dieselbe auf usw.; ferner gehören hierher auch die
Reflexbewegungen niederer Lebewesen, welche durch äussere
Einwirkungen hervorgerufen werden. Alle diese Erscheinungen
des unbewussten Empfindens lassen sich grösstenteils
als eine gegenseitige Einwirkung von elektrischen Strömen
oder als das plötzliche Entstehen von solchen und deren
Wirkungen erklären. — Das bewusste Empfinden
im menschlichen Körper erklärt sich entweder als ein Einwirken
der Aussenwelt auf die Empfindungsorgane des
Körpers, welches dieselben in Form von elektrischer Strahlung
oder Strömung dem Gehirn zuführen, oder es tritt der
umgekehrte Fall ein, dass elektrische Strömungen vom Ge-


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