Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 252
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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252 Psyebisohe Studien. XXXIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1906.)

auf Hunderte von Meilen Entfernung durch Elektrizität
übertragen werden. Durch den Phonographen und den
Marconi-Apparat sei die Uebertragung der Wirkungen der
Ton- und Elektrizitätswellen erwiesen. Wenn die geistige
Tätigkeit als eine okkulte Form von Elektrizität oder
Magnetismus aufgefasst werden könnte, wäre es nicht ausgeschlossen
, dass die Wellenwirkungen auf einer sehr sensitiven
Platte reproduziert werden können. Man solle beachten
, dass viele Dinge, die jetzt festzustellen sind, vor
hundert Jahren von Männern der Wissenschaft für unmöglich
gehalten und ins Lächerliche gezogen worden sein
würden, und dass das, was jetzt manche von uns nicht
glauben, in wenigen Jahren als wissenschaftliche Wahrheit
gelten kann.

c) Ein beachtenswerter Fall von „schlummerndem
Gedächtnis** bei einem Kinde wird im
Novemberheft der Pariser „Annales des Sciences psychi-
ques" von Dr. Paul Soüier berichtet. Eine Pariser Dame
hatte ihre drei Monate alte Nichte zu sich genommen,
deren Mutter nicht lange vorher gestorben war, und behielt
sie bis zum Alter von 9 Monaten bei sich, zu welcher Zeit
das Kind wieder zu seinem Vater in eine kleine Landstadt
zurückkehrte. Als das Kind bei ihr war, Hess die Dame es
häufig in ihr Toilettezimmer bringen? wo sie sich die meiste
Zeit aufhielt, und Hess dort das Kind spielen, während sie
sich ihren Beschäftigungen hingab. In dem Zimmer war
ein Telephon mit einem Sprachrohr, durch das die Dame
mit ihrer Kammerfrau sprach; sie sprach in das Rohr, darauf
hörte man das Klingeln, das anzeigte, dass die
Kammerfrau anwesend war, und darauf beugte sich die
Dame wieder in das Sprachrohr und rief „Luise!" Das
Kind hatte oftmals dem kleinen Vorgang angewohnt.
Natürlich sprach es damals noch kein Wort. Das Kind
verblieb nun längere Zeit bei seinem Vater und kam erst
wieder im Alter von 2% Jahren zu seiner Tante nach
Paris. Als man es bei seiner Ankunft fragte, ob es sich
noch an die Zimmer oder Gegenstände des Hauses erinnere
, gab es eine verneinende Antwort; es erkannte gar
nichts mehr. Die Kammerfrau Luise war inzwischen durch
eine andere ersetzt worden. Als aber das Kind wieder in
das Toilettezimmer seiner Tante gebracht wurde und diese
wiederum, wie früher, durch das Telephon mit der nunmehr
einen anderen Namen führenden Kammerfrau sprach,
nahmen seine Züge plötzlich einen fragenden Ausdruck an
und es sagte: „Ist Luise noch da?a Das Erinnerungsbild
dieses Wortes war also, ihm selbst unbewusst, doch in dem


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