Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 253
(PDF, 221 MB)
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Kurze Notizen.

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Kind lebendig geblieben und durch den Vorgang des Tele-
phonierens geweckt worden. Nicht mit Unrecht werden in
einem solchen Vorkommnis die Anhänger jener psychologischen
Theorie eine Bestätigung sehen, welche behauptet,
dass kein seelisches Erlebnis völlig untergeht, sondern jedes
in einer gewissermassen unbewussten, aber doch das übrige
seelische Leben beeinflussenden Weise sozusagen in der
Seele deponiert ist und jederzeit — namentlich bei krankhaften
Bewusstseinsstörungen sind solche Fälle des „rückschreitenden
Gedächtnisses" nichts Unbekanntes — durch
eine freilich zumeist der Erkenntnis entzogene Ursache
wieder ins „Oberbewusstsein" zurückgerufen werden kann.
(„Mussestunden^ U.-B. des „Leipz. Tagebl." Nr. 10 vom
11. I. 06.)

d) Von einer zweiten Madeleine in Jena sandte
uns Herr G. Meyer, Schriftleiter der trefflich redigierten
„Jenaischen Zeitung", ausführlichen Bericht, dessen wörtlichen
Abdruck uns leider unsere gegenwärtig sehr beschränkten
Raumverhältnisse unmöglich machen. Dagegen
möchten wir nachfolgende Mitteilung aus seinem Begleitschreiben
unseren Lesern nicht vorenthalten. Er schreibt
dazu, dat. Jena, 26. Febr. 06: „In Verbindung mit dieser
Vorstellung steht ein Vorkommnis, das vielleicht auch nicht
ohne Interesse ist. Ich war der Vorführung sehr angeregt
gefolgt und sie beschäftigte mich so, dass diese Ideen auch
in den Traum übergingen. Morgens, nach dem Erwachen,
überdachte ich die Traumbilder und da ich noch nicht
recht munter war, spielten Traum und wirkliches Erlebnis
in meinem Hirn in einander über. Da war es mir plötzlich
, als spräche eine fremde Stimme deutlich: „Sobotka."
Ich hatte keine Ahnung, was das Wort bedeute und dachte,
da ich mich vor Jahren einmal mit dem Russischen beschäftigt
habe, es wäre eine unwillkürliche Reminiszenz an
jene Sprachstudien. Als ich eine Stunde später in die Redaktion
kam, trat mir ein Kollege entgegen mit der Mitteilung
, er habe in einer auswärtigen Zeitung die Notiz gefunden
, die Madeleine heisse mit ihrem Familiennamen
Sobotka. Ich weiss jetzt noch nicht, ob sie wirklich so
heisst, das Erlebnis schien mir aber doch der Mitteilung
wert zu sein." — Es scheint sich auch hier wieder um
einen Fall von Kryptomnesie zu handeln, worüber wir an
anderer Stelle dieses Hefts uns ausfuhrlicher ausgesprochen
haben. Wir halten es durchaus nicht für ausgeschlossen,
dass der Herr Berichterstatter selbst, ohne darauf besonders
zu achten, weshalb er eben nachher keine bewusste Erinnerung
mehr daran hatte, jene Zeitungsnotiz früher irgend-


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