Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 267
(PDF, 221 MB)
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De Fremery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus. 267

zugeben wissen. Es ist, als ob die Heilkraft, welche in
jedem gesunden Organismus wohnt, nicht mehr allein fertig
werden kann und Hilfe bei dem natürlichen Heilinstinkt
sucht, der sich im somnambulen Zustand äussern kann.
Die Mittel, welche zur Bekämpfung der Krankheit im
eigenen Körper vorhanden waren, sind ungenügend und
müssen durch den Gebrauch heilkräftiger Kräuter verstärkt
werden.

Dass Somnambulen Heilmittel für den eigenen Gebrauch
vorschreiben, ist tausendmal festgestellt. Die Art
und Weise, wie sie das tun, ist sehr verschieden. Manchmal
geben sie bloss den Namen des Heilmittels an, die
Quantität, die man davon gebrauchen muss, und wann man
es anwenden muss. Des öfteren geben sie auch den Ort an,
wo es zu finden ist. Römer's Somnambule*) verlangte aus
der Apotheke ein Heilmittel, das in einer Büchse aufbewahrt
wurde und deutete diese durch die Farbe und durch die
Nummer in der Reihe an, von rechts nach links und umgekehrt
gezählt. Ein andersmal wünschte sie ein Heilmittel
zu gebrauchen, das in einem mit Staub und Spinngeweben
bedeckten porzellanen Topf aufbewahrt wurde und in einer
Apotheke stand, in der sie noch nie gewesen war. Eine
andere Somnambule**) schrieb sich selbst den Aufguss einer
Pflanze vor, deren Namen sie nicht kannte, während es ihr
möglich war, sie ganz genau zu beschreiben. Sie verlangte
dann, wenn sie erwacht sein werde, in den Garten zu gehen,
wo sie die Pflanze sehen und sie instinktiv pflücken werde.
Bei ihrem Erwachen hatte sie, wie gewöhnlich, alles vergessen
; als sie aber in den Garten gekommen war, pflückte
sie einige Pflanzen, ohne einen anderen Grund dafür angeben
zu können, als dass sie Vergnügen daran finde. Sie
sammelte dann eine Menge davon, die gross genug war, um
den von ihr vorgeschriebenen Trank zu bereiten.

Der Somnambulismus kann durch Anwendung des
tierischen Magnetismus auch künstlich hervorgerufen werden.
Diese Heilweise wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
von Dr. F. Ä. Mesmer entdeckt. Er wurde am
23. Mai 1744 in Weiler bei Stein am Rhein geboren, wo
sein Vater Waldhüter des Bischofs von Konstanz war. Anfangs
zum geistlichen Stande bestimmt, ging er zu Dillingen
bei den Jesuiten in die Schule, allein da er sich mehr von

*) Römer: „ Historische Darstellung einer höchst merkwürdigen
Somnambule", S. 17 und 19.

**) Morin: 9Du magn&isme et des sciences occultes" Paris
1860, S. 200.

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