Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 268
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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268 Psyehisehe Studien. XXXIII. Jahrg. 5. Heft (Mai 1906.)

dem Studium der Medizin angezogen fühlte, studierte er
dieses Fach und erwarb sich in Wien den Doktorgrad,

Da er erkannte, wie wenig Sicherheit die Heilkunde
seiner Zeit bot, bemühte er sich, sie auf eine verlässlichere
Grundlage zu stellen. Er ging dabei von dem Gedanken
aus, dass alle Bewegungen im menschlichen Körper, sowohl
die innerlichen als die äusseren, sowohl bei Gesundheit als
bei Krankheit, durch die Tätigkeit der Nerven stattfinden.
Diese Tätigkeit wird nach seiner Ansicht zu stände gebracht
durch ein Agens, ein Muidum, welches durch die
Nerven strömt unter dem Einflüsse einmal äusserer Reize,
dann wieder In nerlicher Empfindungen. Solange die Nerven
regelmässig wirken, sei der normale Zustand des Körpers,
also unsere Gesundheit, garantiert. Wenn aber die regelmässige
Strömung des Fluidums verhindert werde, trete
Krankheit auf. Zu deren Bekämpfung sollte der normale
Stromlauf des Nervenfluidums wieder hergestellt werden und
Mesmer glaubte das Mittel gefunden zu haben, dieses auf
einfache Weise zu bewerkstelligen. Durch die Vornahme
gewisser Handlungen war er imstande, auf die Zirkulation
jenes Fluidums Einfluss auszuüben und es an der Stelle,
wo das nötig war, zu stärkerer Tätigkeit zu reizen.

Indem wir es dahingestellt sein lassen, in wie weit
seine Theorie über das Nervenfluidum richtig war, muss
man doch zugeben, dass seine Heilweise manchmal überraschende
Erfolge aufwies. Allein seine Zeitgenossen
nahmen seine Theorien nicht an und verwarfen darum
auch seine Praxis. Man scheute sich selbst nicht, ihn auf
allerlei Weise zu verleumden und man machte ihm das
Leben zu Wien, wo er sich niedergelassen hatte, so sauer,
dass er im Jahre 1777 diese Stadt verliess und nach Paris
zog. Sein Ruf war ihm bereits vorausgegangen. Er war
bald der Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit und
wurde mit verschiedenen namhaften Aerzten befreundet.
Allein weder die „Acad6mie des Sciences", noch die „Sociöte
de M6decine" wollten von seinen Entdeckungen etwas wissen.
Indessen ging, dank den durch seine Methode erzielten
Heilungen, von Mesmer ein grosser Kuf aus; die Pariser
teilten sich in zwei Parteien, wovon die eine, welche viele
Mitglieder wissenschaftlicher Institute unter ihren Anhängern
zählte, die neue Lehre verwarf, während die andere,
hauptsächlich aus Mitgliedern des königlichen Hofes und
Notabein der Stadt bestehend, den Theorien Mesmer** mit
Herz und Seele anhing. Um endlich zu einer Entscheidung
zu kommen, ernannte König Ludwig XVL im Jahre 1784
eine Kommission, in der u. a. Franklin, Lavoisier und Bailly


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