Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 286
(PDF, 221 MB)
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286 Psychische Studien. XXXIII. Jahr&. 5. Heft. (Mai 1906.)

sammengebauseht auf dem Tische liegen und einen hölzernen
Kleiderhalter, der mit breiten Lederriemen an der
Wand festgenagelt war, mitten im Zimmer liegen. Eines
anderen Morgens lag ein Bild des hl. Aloysius in Stücken
zerrissen am Boden, obgleich es noch wenige Augenblicke
zuvor ganz an der Wand gehangen. Ferner fand sie zu
wiederholten Malen des Morgens in der Kornkammer eine
Sense, die sie abends vorher in eine Ecke stellte, in der
Mitte des Zimmers an jener Stelle liegen, wo die Bahre
des Küsters gestanden, und zwar so, dass die Klinge an
Stelle des Kopfes und die Handhabe längs des Körpers zu
liegen kam.

Als es die Eheleute im Hause nicht länger aushalten
konnten, zumal das Töchterchen des Nachts vor Angst und
Schrecken am ganzen Leibe zitterte, beschlossen sie, das
Haas zu verlassen und ihr Nachtquartier vorderhand beim
Nachbarbauer Predulini aufzuschlagen; leider machten sie
aber die Rechnung ohne den Küster, denn das Gepolter
und die Geräusche nahmen jetzt erst in erschreckender
Weise zu, ja sogar die sechs harmlosen, auf dem Markte erstandenen
neuen Töpfe wurden im Laufe eines Nachmittags
in Scherben verwandelt und der aus starken Balken und
Ziegelsteinen bestehende Herd von Grund aus zerstört.

Nach dem Auszuge der Familie stand das Haus unbewohnt
und verschlossen da, als am 17. Dezember v. J.,
nachmittags, einige Feldarbeiter eine Rauchsäule aufsteigen
sahen. Unter den zuerst Herbeigeeilten befand sich auch
die Nachbarin Predulini, die aus Neugierde zum Schlüsselloch
hineinsah, plötzlich aber zurückfuhr, da von unsichtbarer
Hand auf die Türe ein heftiger Schlag geführt wurde,
und welche behauptet, in der Küche blaue Flämmchen
unterschieden zu haben.

Man verständigte die Feuerwehr von Monfalcone, die
nach zweistündiger Arbeit den Brand löschte, von dem die
Ortsbewohner noch heute überzeugt sind, er sei durch
„Geister" entstanden.

Nach Aussage des Obmannes der Feuerwehr besteht
das Rätselhafte des Brandes darin, dass man sich vergebens
festzustellen bemühte, wo das Feuer zuerst entstanden, weil
es gleichzeitig zu ebener Erde und auf dem Dache brannte.
Die Balken des Dachfirstes sind auf der Oberseite verkohlt
und auf der Unterseite unversengt geblieben; die Balken,
die den Boden des ersten Stockwerkes tragen, sind verkohlt
und die darauf genagelten Bretter nahezu unversehrt;
ebenso unversehrt blieben die aus Schilfrohr mit einem
dünnen Anwurf von Mörtel bestehenden Zwischenwände.


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