Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 300
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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300 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1906.)

statten, zugleich aber verbieten wollte, von ihnen zu lernen.
So Unlogisches kommt in der Natur nicht vor!

Aber man wird mir mit anderen Einwendungen kommen.
Die Geister befinden sich auf einer anderen Daseinsebene,
ganz verschieden von der unsrigen. Bei diesen grundverschiedenen
Anlagen können sie schon deshalb keine solchen
Angaben machen, die wir als Quellen benützen könnten.
Nun, der Tod betrifft ja nur den Körper und nicht den
Geist, der auch nach dem Tode derselbe bleibt. Wenn
ein Mensch eine schwere Küstung ablegt oder einen schweren
Winterrock auszieht, ist er schon deswegen ein anderer geworden
? Nein; so wohl auch der Geist, der auf derselben
Entwicklungsstufe in das Jenseits hinüberschreitet, auf der
er stehen geblieben; er ist also noch immer in der Verfassung
, uns Mitteilungen zukommen zu lassen. Das Gesetz:
„in natura non datur saltus" bewährt sich auch im Jenseits
und eben deswegen brauchen wir die einzige Quelle der Erkenntnis
davon uns nicht zu verstopfen. Diese Einwendung
wird aber auch durch die bisherige Praxis widerlegt, denn
Mitteilungen von Geistern hat es immer gegeben. Selbst in
dem Aufsatze: „Animismus oder Spiritismus« in demselben
II. Heft der „Psych. Stud." er*, worin der Bestand zweier
Daseinsebenen, einer astralischen und einer physischen, an-
genommen wird, kommt doch folgender Satz vor (S. 104):
„In dem Masse nun, als sich mehr oder weniger Medialität
vorfindet, wird sich die Kundgebung dem Wissenskreise
des Mediums entziehen, die aber nie dessen Erkenntnis-
Vermögen übersteigen kann, da die Intelligenz zur Zeit
der Kommunikation ihrer eigenen Daseinsebene ganz entrückt
sein muss,a womit zugegeben wird, dass überhaupt
Mitteilungen vorkommen können, die vom Wissenskreise
des Mediums nicht abhängen. —

Es wird aber sehr oft noch ein anderer Einwand erhoben
, dass nämlich die Aussagen der Geister nichts anderes
enthalten, als Vorstellungen und Begriffe des Mediums selbst
und der Zirkelbeisitzer — neben solchen, die dem mitteilenden
Geiste im irdischen Leben zu eigen waren. Das kommt
wohl vor, ist aber sehr leicht zu deuten. Haben wir nämlich
das Malheur, mit niedrigen, unwissenden Geistern zu
verkehren, wie es zumeist der Fall ist, so können wir von
solchen allerdings nichts lernen; aber wenn wir Fragen
an sie stellen, die sie aus eigener Erfahrung nicht beantworten
können, so werden sie sich mit einer Eigenschaft
helfen, die sie leider voll besitzen, ich meine das Gedankenlesen
, worin sie uns augenscheinlich bei weitem übertreffen.
Sie können sich da leicht aus der Verlegenheit helfen, lesen


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