Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 303
(PDF, 221 MB)
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Mikuliid: A. R. Wallace und der Spiritismus«

303

Der erste Geist antwortete: nMaterie, unrichtig es
geistig zu nennen; es existiert bloss Materie, aber sie hat
besondere Kräfte, die euch als geistig erscheinen."

Der zweite: „Nicht ganz, sondern es ist eine Materie,
ausgestattet mit Kräften, die sonst der Materie nicht zukommen
. Nur in diesem Sinne kann man das geistig
nennen, aber die Basis bleibt immer materiell."

Der dritte: „Nicht geistig, bloss Materie, wohl eine
sehr feine und versehen mit Kräften, die dem Tiere im
Leben nützen/4

Ich fragte nun weiter: „Was für ein Unterschied besteht
zwischen der Menschenseele und demjenigen, was das
Tier belebt, und zwar mit Rücksicht auf den Ursprung?"

Der erste Geist sagte: „Ein sehr grosser Unterschied!
Die Menschenseele kommt direkt von Gott, alles andere
ist aber erschaffen, die Seele ist ganz geistig und immateriell
,"

Die andern zwei antworteten ähnlich, nämlich, die
Menschenseele komme von Gott, sei geistig immateriell,
dagegen im Tierkörper sei alles materiell und erschaffen.

Nachdem meine Frage, ob das im Tierkörper Vorhandene
entwicklungsfähig sei, dreimal bejaht wurde, stellte
ich die weitere Frage: „Geschieht diese Entwicklung in den
einzelnen Individuen ?a

Der erste Geist: „Nicht immer, sondern in den einzelnen
Arten, die auf dies» Weise entstanden sind."

Der zweite: „Nur teilweise, aber sonst eigentlich in den
Arten, die einen Fortschritt bedeuten; auf diese Weise
sind die verschiedenen Arten im Tier- und Pflanzenreiche
entstanden."

Der dritte: „Nein, sondern in den Arten; so sind diese
aufgetreten." *)

Aus diesen Quellen ersieht man folgendes: Zwischen
der Menschenseele und jenem Agens im Tierkörper besteht
ein qualitativer Unterschied; das Agens im
Tiere und auch in der Pflanze ist eine feine Materie, ausgestattet
mit besonderen Kräften; dieses Agens ist der
Grund und die Veranlassung zur Entwicklung neuer Arten,
wobei sich aber auch das Agens selbst weiter entwickelt.
Der dritte Geist will mit seinem „Nein" offenbar sagen,
dass die Entwicklung des Agens gleichzeitig mit der Artenentstehung
vor sich geht.

*) Vergl. hiezu die von Hübbe- Schleiden im Jan -Heft er. S. 27
vertretene Theorie, dass bei den Tieren nur der Arttypus in den
Individuen jeder Art palingeniere. — Red.


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