Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 309
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Freimar: Okkulte Erlebnisse der Fürstin Radziwill. 309

Während ihres Aufenthaltes bei ihrer republikanisch
gesinnten Tante Mme. de Balzac, der Witwe des unsterblichen
französischen Novellisten und Dichters der „Comedie
Humaine", in dem kleinen Hause (rue Balzac Nr. 22) in
Paris, das letzterer ihr gekauft und eingerichtet hatte, als
sie ihm nach heftigen Kämpfen mit ihrer adelsstolzen
Familie und unter Verzicht auf ihr Vermögen die Hand
zum Ehebund reichte, machte Verfasserin unter anderen
hervorragenden Personen auch die Bekanntschaft des in
Frankreich in den okkultistischen Kreisen eine bedeutende
Rolle spielenden „Sehers" Eliphas Levi. „Eine andere Persönlichkeit
", sagt sie S. 27 ff.? „die sich regelmässig am Mittwoch
einstellte, regte wegen der Legende, die seinen Namen
umgab, nicht wenig meine jugendliche Phantasie an. Es
war der berühmte Abbö Constant, in Paris unter dem
Namen Eliphas Levi bekannt, ein Priester, der seinen Orden
verlassen hatte und sein Leben dem Studium der geheimen
Wissenschaften widmete, über welche er manch bemerkenswertes
Buch geschrieben hat, das jetzt vergessen ist und
an das sich nur die Menschen erinnern, die sich für solche
Dinge interessieren. Vom Abbe Constant, einer ehrwürdigen
Gestalt mit langem weissen Bart und langem Haar, wurde
behauptet, dass er prophetische Gaben besässe, und, obwohl
er sich absolut weigerte, diese Kenntnisse in unserer Gegenwart
auszuüben, versuchten wir, meine Cousinen und ich,
doch immer wieder unsere Zukunft zu erfahren. Wir
hatten aber nie Erfolg, ausser wenn uns Gefahr drohte.
Ein Umstand, der die Weissagekunst, welche Eliphas Levi
besitzen sollte, in unseren Augen sehr hob, war folgender:
Eines Tages, ehe der Erzbischof von Paris, Monsieur Sibour
ermordet wurde, kam ein junger Mann in irgend einer
Angelegenheit zum Abb6 Constant. Der alte Philosoph
sagte ihm, er solle sich vorsehen, denn er sei im Begriff,
ein grosses Verbrechen zu begehen. Der junge Mensch,
der kein anderer war als Verger, der Mörder des Erzbisehofs,
war durch diese ausserordentliche Aussage so erstaunt, dass er,
nachdem er verhaftet worden war, ausrief, er bedaure, nicht auf
den Abbe Constant gehört zu haben. Zu jener Zeit machte
dies grosses Aufsehen, umsomehr, als Eliphas Levi als ExPriester
natürlich der Gegenstand von Verdächtigungen
war, und ich glaube, dass er grosse Unannehmlichkeiten
hatte, weil er den jugendlichen Mörder warnte. Ich weiss
nicht, ob dieses Vorkommnis schuld war an seinem späteren
Widerwillen gegen seine angebliche Gabe, in die Zukunft
zu blicken, aber sicher ist, dass er nicht gern davon
sprechen hörte."


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