Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 310
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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310 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1906.

Aber auch von der weissen Dame im Berliner
Sebloss erfahren wir eine scheinbar gut beglaubigte Bestätigung
ihres für das Hohenzollerngeschlecht verhängnisvollen
Erscheinens. Verfasserin erzählt 8. 128 ff. von dem
schweren Schicksalsschlag, der im Jahr 1880 die spätere
Kaiserin Friedrich, die damalige Kronprinzessin, durch den
ganz unerwarteten Tod des jüngsten Sohnes des Thronerben,
des Prinzen Waldemar traf, der am 25. März plötzlich an
Diphtheritis erkrankt und nach Verlaaf weniger Stunden
gestorben war. „Der Tod des Prinzen Waldemar erinnert
mich an ein merkwürdiges Vorkommnis, das in Berlin lebhaft
besprochen wurde. Ich muss vorausschicken, dass gesagt
wird, dass sich in den Gängen des alten Schlosses in
Berlin jedesmal vor einem Todesfall in der Familie der
Hohenzollern eine weisse Dame zeigt. Einige Tage vor
dem Tod des Prinzen Waldemar, noch ehe er krank war,
frug mich ein Herr, den ich sehr gut kannte, Graf Kleist,
der Bruder der Prinzessin Pless, bei einer Gesellschaft, ob
ich schon gehört hätte, dass die weisse Dame im Schloss
gesehen worden sei. Wir lachten beide etwas über diesen
Aberglauben, aber am nächsten Tag hatte sich dieses Gerücht
in der ganzen Gesellschaft herumgesprochen und das
unvorhergesehene Ende des jungen Prinzen gab ihm neuerdings
eine gefährliche Bedeutung. Dies ist das einzige Mal,
dass ich von einem Geist hörte, dessen Mission es ist, den
Tod in der Familie anzuzeigen und zu erscheinen, ehe der
Tod tatsächlich eingetreten ist, und auch zu einer Zeit,
wenn man an keinen Todesfall denkt." —

Hinsichtlich der Ermordung des Zaren Alexander IL
durch das Bombenattentat vom 13. März 1881 liest man auf
S. 136: „Mein Vater, der stets gern Anekdoten aus seinem
Leben an der Seite Nikolaus L berichtete, erzählte mir damals
eine merkwürdige Geschichte über eine Prophezeiung,
welche jener Monarch einige Tage vor seinem Tode aussprach
, als er fühlte, dass seine Stunden gezählt seien.
Er fürchtete, dass sein Sohn nicht in seinem Bett sterben
werde, sondern durch den Dolch oder die Kugel eines
Mörders, wenn er die Reformen, die er projektierte, zur
Einführung brächte. Dieser Vorfall gibt Zeugnis davon,
wie sehr jener Kaiser sein Land und sein Volk verstand/*

Ihre im tiefsten Grunde sehr ernste Lebensauffassung
lässt eine Bemerkung durchblicken, welche die feinfühlige
Aristokratin (im besten Sinne dieses Wortes) aus Anlass
ihres Aufenthaltes in Kairo macht, wo ihr an Malariafieber
erkrankter Gatte im Herbst 1886 Genesung suchte. Von
einem Ritt durch die nahe Wüste, welche die grösste An-


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