Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 331
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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De Premery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismiis. 331

wir ein wenig aus, denn wir haben bemerkt, dass die
menschliche Magnetisiermaschine nicht fortwährend und
nach unserem Wunsche oder unserem Willen die Kraft
hervorbringt, die wir von ihr verlangen. Nach fünf oder
zehn Minuten Ruhe wiederholen wir unsere Handbewegungen
— Striche, „passes" — wie zuvor, wiederum eine Viertelstunde
lang, und dann hören wir auf, da der Körper des
Patienten dann von dem Flui dum, das wir ausgestrahlt
haben, gesättigt sein wird. Diese so einfache, so leicht ausführbare
Manipulation hat noch immer die grössten Erfolge
hervorgebracht"

Sowohl Dehme, als du Polet und viele andere Magne-
tiseure hatten Gelegenheit, bei den von ihnen magneti-
sierten Patienten den künstlichen Somnambulismus zu studieren
. Es zeigte sich dabei ganz deutlich, welch innige Beziehung
zwischen dem Magnetiseur und seinen Somnambulen
besteht. Nicht bloss seine Worte und Handlungen, sondern
selbst seine Wahrnehmungen und Gefühle übertragen sich
unmittelbar und scheinbar ohne das Dazwischentreten der
uns bekannten Sinnesorgane auf sie, während sie zuweilen
alle anderen Personen, die nicht im Rapport mit ihnen
stehen, ignorieren. Wie stark dieser Rappoit sein kann,
ist aligemein bekannt, u. a. aus dem Experiment, welches
der bekannte Magnetiseur Hansen mit Dr. Hermann im Beisein
vieler Professoren machte*) Er ersuchte den Doktor,
sich mit dem Gesichte gegen die Wand aufzustellen und
ihm den Rücken zu bieten, so dass Dr. Hermann nicht sehen
konnte, was Hansen tun würde. Nun legte dieser die rechte
Hand auf den Kopf des Doktors, nahm mit der linken eine
in Tinte getauchte Feder und steckte sie in den Mund. In
demselben Augenblick erklärte Dr. Hermann, einen Tintengeschmack
zu empfinden; er spürte die Tinte wohl eine
Stunde lang und konnte den Geschmack davon nicht einmal
durch den Gebranch von Speisen los werden.

Es würde also auch möglich sein, dass die Somnambulen
, wenn sie künstlich in diesen Zustand gebracht sind,
den Inhalt ihrer Rezepte durch den Rapport finden, in
welchem sie zu dem Magnetiseur stehen. Allein zuweilen
ist das vorgeschriebene Arzneimittel mit der Ueberzeugung
des Magnetiseurs im Widerspruch. Eine Somnambule hatte
sich eine Dosis Gift verschrieben, die genügend war,
zwanzig Menschen zu töten.**) Alles, was man dagegen anführte
, um sie von diesem Gedanken abzubringen, war um-

*) Zöllner : „Wissenschaftliche Abhandlungen*, in, S. 529.
**) Kerner: „Blätter aus Prevorst% III, S. 18L

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