Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 340
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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340 Psyohisohe Studien. XXXIII. Jahrg. 6. Heft (Juni 1906.)

Hier gestaltet die Imagination völlig frei und, da sie
nicht einmal etwas dem Individuum Nützliches oder auf
irgendwelche reale Grundlage Begründetes schafft, kann es
sich dabei nicht um das Unbewusste des betreffenden Tieres
handeln, sondern nur um eine unterbewusste Aktivität der
Art, eine Aeusserung des kollektiven Unterbewusstseins der
Hundegruppe, die, angeregt durch den verkümmerten Begattungsakt
, in dem einzelnen Individuum zur Aeusserung
gelangt. Es ist ersichtlich, dass die geschilderte Beobachtung
zu weitgehenden Spekulationen den Anstoss abzugeben
imstande ist. —

Die Frage des „Unbewussten" beginnt überhaupt immer
mehr aufzuhören ein philosophischer Begriff zu sein, und
von Tag zu Tag mehr sehen wir diese Vorstellung in die
praktische Rechnung unserer Naturforscher und ärztlichen
Gelehrten einfliessen. Zum Beweise dessen möchte ich nur
einen Satz zitieren, den ein Aufsatz des rühmlichst bekannten
Prof. Dr. Schleich „Sterben ohne Leiden4' enthält,
in welchem er die Frage ventiliert, ob es dem Arzte erlaubt
sein könne, im Falle unheilbarer schmerzhafter Krankheit
dem Patienten auf dessen Wunsch künstlich zu einem
schmerzlosen Tode zu verhelfen.

„Wir Aerzte," sagt Prof. Schleich bei der genannten
Gelegenheit, „ wer den immer mehr genötigt, auch
das Unterbewusstsein der Psychologen in unsere
Betrachtungsweisen einzuführen, und wir wissen
doch nicht so ganz genau, ob bei Abbiendung des Be-
wusstseins nicht doch Unlust- und Qualvorstellungen aus
den Wurzeln seelischen Tiefenlebens aufsteigen können, die
sich dem Betrachter zwar entziehen, doch aber als Gefühle
bei dem mit dem sogenannten erleichterten Tode Ringenden
bestehen könnten. Die Psychologie des Todes ist ein mit
sieben Rätseln der Welt versiegeltes Buch. Wir müssen
mit Hamlet sagen: „was für Träume kommen mögen!" —

Tiefe Blicke in das Walten des Unterbewusstseins im
Menschen und des Unbewussten im Weltganzen lassen uns
die Ausführungen des hochgenialen Denkers und Forschers
Dr. Fliess (Berlin) tun. Schon beim Erscheinen der Schrift
desselben „ Ueber den Zusammenhang zwischen der Nase
und den menschlichen Geschlechtsteilen" habe ich Gelegenheit
genommen, darauf aufmerksam zu machen, welche Fülle
von bedeutsamen und interessanten Daten sich auch für den
Okkultisten hinter diesem so unscheinbaren Titel und unter
diesem unserem Gebiete anscheinend so fern liegenden Gegen-
stand verbirgt. Schon damals musste der bereits leidlich gelungene
Nachweis einer ein jedes Menschenleben durch-


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