http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0363
Fliess: Die Geheimnisse des Lebens*
343
Zahlen durch seitenlange Berechnungen und Umformelungen
aus. Eine richtige Fährte, daran ist gar nicht zu zweifeln,
hat er aufgegraben; dies zu beweisen, genügen folgende
Beispiele: Gewisse Erscheinungen im Leben des Weibes
enthalten die Zahl von 28 oder 23 Lebenstagen, wenn man
eine grössere Reihe von Zwischenzeiten zwischen den Erscheinungen
addiert und durch 28 oder 23 dividiert. Aus
dem Verhältnis von 28 : 23 konnte Fliess die Statistik der
Knaben- und Mädchen-, sowie der Lebend- und Totgeburten
ableiten, also gesetzmässig begründen. Bismarck und Goethe
lebten ein Vielfaches von 28 Tagen, der Staatsmann 1087
x28, der Dichter 1077x28. Wilhelm von Humboldts Mutter
lebte mit ihren acht Kindern zusammen eine Zahl von
Tagen, der Fliess folgende Formel gibt:
(28 + 23)3 + (28 — 23)8 + 23*.
Eine bestimmte Grossmutter, die Fliess als Beispiel anführt
, hatte Enkel und Urenkel. Die Geburten dieser Nachkommen
haben vom Todestage der Grossmutter einen verblüffenden
Abstand: sowohl vor dem Todestage, wie nach
ihm wurden im Abstände von (28 X 28) + (23 x 28)
Tagen Enkel geboren, und im genau siebenfachen Abstände
der Urenkel! Auch in den Zeiten, die von der Geburt bis
zum Durchbruch des ersten Zahnes oder bis zum ersten
Laufen des Kindes oder bis zu einer epochemachenden
geistigen Entdeckung oder Schöpfung oder bis zu einem
Schlaganfall und bis zum Tode verlaufen, überall gelingt
es FliesSf die Zahlen von 28 und 23 Lebenstagen als „wahre
Lebenszahlen" zu ermitteln; dass es oft auf eine scheinbar
künstliche und gezwungene Weise geschieht, mag darin
seinen Grund haben, dass die beiden, allem Leben zugrunde
liegenden Substanzen in sehr komplizierten Verbänden vorkommen
. Nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Pflanzen
und Tiere erstrecken sich die 23 und 28, sonst wären es ja
keine Lebenszahlen. Eine Hündin, die Nansen zum Nordpol
begleitete, warf zweimal Junge im Abstände von 230
— 23 x 10 Tagen. Von einem Straussenweibchen begegnen
uns Eierlegdaten, die einen Zwischenraum von 368
16 x 23 Tagen aufweisen. Von dem Tage der Bebrütung
bis zum Ausschlüpfen zweier junger Strausse verliefen
in einem bestimmten JFall 56 = 2 x 28 Tage. Die
junge Biene wird 23 Tage nach der Befruchtung der
Königin geboren.
Gleichwie es rhythmisch pulst, wo immer wir hinsehen,
da ja die Lichtempfindung durch Billionen rhythmischer
Schwingungen von Aetherteilchen zustande kommt, so
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0363