Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 351
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0371
Seiling: Die Kardinalfrage der Menschheit* 351

eines alten Buches, aus welchem der Inhalt herausgenommen,
und der seiner Inschrift und Vergoldung berauht ist), eine
Speise für die Würmer; doch wird das Werk nicht verloren
sein, sondern (wie er glaubt) dermaleinst erscheinen in einer
neuen schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbessert von
dem Verfasser." Und in neuerer Zeit hat z. ß. der berühmte
Mathematiker Gauss die folgende, in mehr als einer
Beziehung sehr bemerkenswerte Aeusserung getan: „Es
gibt Fragen, auf deren Beantwortung ich einen unendlich
viel höheren Wert legen würde, als auf die mathematischen,
z. B. über Ethik, über unser Verhältnis zu Gott, über unsere
Bestimmung und über unsere Zukunft. Es ist mir gleich-
giltig, ob der Saturn 5 Monde hat oder 7 .... Man wird
zu der Ansicht gedrängt, für die ohne eine streng wissenschaftliche
Begründung so vieles Andere spricht, dass neben
dieser materiellen Welt noch eine zweite, rein geistige Weltordnung
existiert; — ihrer sollen wir teilhaftig werden."
In unseren Tagen wiederum ist der hervorragende und freilich
auch philosophisch gebildete Astrophysiker Zöllner für
das Weiterleben mit besonderem Nachdruck eingetreten.
Der grosse Astronom J. Herschel wiederum sagt einmal:
„Nichts kann unbegründeter sein, als der seitens wohlmeinender
, aber beschränkter Personen dem Studium der
Naturwissenschaft gemachte Vorwurf, dass es zum Zweifel
an der Unsterblichkeit der Seele verleite." Viele weitere
derartige Aussprüche findet man bei E. Bennert: „Die Religion
der Naturforscher" (Berlin 1902) und Dr. med. Ä. Lehmann;
„Religion und Naturwissenschaft" (Strassburg 1905). Und die
allerneueste Naturwissenschaft wird gar durch ihre eigenen
Forschungen immermehr in die Bahnen gedrängt, in welchen
sich die Geisteswissenschaften bewegen. Es will gewiss viel
sagen, wenn sich ein Schüler Haeckel% der Physiologe Ver-
worn, vernehmen lässt: „Die materialistische Auffassung, so
fruchtbar sie als naturwissenschaftliche Arbeitshypothese gewesen
ist, so unbrauchbar ist sie doch als Grundlage für
eine Weltanschauung. Hier erweist sie sich als zu eng.
Der philosophische Materialismus hat seine Rolle ausge pielt.
Dieser Versuch einer naturwissenschaftlichen Weltan ^hau-
ung ist für immer misslungen.** Und vom selben Fo_ *eher
sind Schlagworte, wie „Psychomonismusa und „Panpsychis-
mus" geprägt worden. Weiteren Symptomen begegnen wir
noch.

Was will es nun angesichts der erwähnten vielen und
grossen Namen sagen, wenn wir auf gegnerischer Seite zunächst
nur Demokrit und seine modernen Nachtreter ge-


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