Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 391
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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De Fremery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus. 391

kannte. In diesem Augenblick erhob die Gestalt den Kopf,
sah mich mit meinem eigenen Gesicht an und war verschwunden
. Es lief mir ein kalter Schauer über den
Rücken, ich verliess die Hauptstrasse und schlug einen
Fahrweg ein, ohne mich um die Steine zu kümmern, die
auf demselben waren." —

In allen diesen Fällen ist die Wahrnehmung der
Doppelgänger auf die Personen beschränkt geblieben, von
denen sie ausging. Ein Beweis für die Objektivität der Erscheinung
ist also damit nicht geliefert. Es ist ganz leicht
möglich, dass Goethe, Fräulein Lubowska und viele andere,
die ihren eigenen Doppelgänger zu sehen glaubten, Ge-
sichtshalluzinafionen gehabt hatten, die ja auch bei ge-
sunden Personen nicht ausgeschlossen sind. Illusionen
können es nicht gewesen sein, da die Doppelgänger plötzlich
verschwanden und die Wahrnehmenden nicht einen beliebigen
Menschen, der vorbei ging, als ihr Ebenbild ansahen
.

Es ist indessen oft vorgekommen, dass auch andere
Personen Zeugen der Erscheinung des Doppelgängers waren.

Der Regierungsrat Triglin*) war im Begriff, auf die
Kanzlei zu gehen, um einen Bund Akten zu holen und
wurde sehr verlegen, als er sich dort an seinem gewöhnlichen
Platze, die Akten vor sich, sitzen sah. Erschrocken
ging er nach Hause und schickte die Magd fort, um den
Aktenbund zu holen* Auch sie sah ihren Herrn in der
Kanzlei auf seinem Stuhle sitzen.

In diesem Fall hat keine gleichzeitige Wahrnehmung
stattgefunden, wie einigemale bei dem Doppelgänger der
Frau Sophie Srvoboda.**) Sie war mit Frau N. befreundet,
deren Tochter Irma sehr gut Klavier spielte und dadurch
Sophie immer in Begeisterung versetzte. Eines Abends sass
Sophie neben Frau N. auf dem Sofa, während Irma spielte;
um einen rechten Genuss zu haben, lehnte sie sich rückwärts
und schloss die Augen. Es kam ihr vor, dass sie
neben Irma stehe, allein sie fühlte sich durch eine Bewegung
der Hausfrau gestört, die nun verwundert nach ihr
und dann wieder nach der Stelle sah, wo Sophie gesessen
hatte. Als Sophie nun ebenfalls nach der Sofaecke blickte, sah
sie sich selbst zurückgelehnt und mit geschlossenen Augen
daliegen. Um indessen ihre mütterliche Freundin nicht
länger zu beunruhigen, eilte sie zu ihrem Körper zurück
und schlug die Augen auf. Frau N. erklärte, sie habe

*) Pertyi -Die mystischen Erscheinungen," II, S. 146.
**) „Psych. Stud.% 1879, S. 346.


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