Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 429
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Maier: Das Gesetz des Zufalls und die Metempsyohose. 429

dessen Ende verhältnismässig sehr stark und hörte dann
ganz auf.*)

Das Ganze der Phasen des Phänomens schien ihm nur
15—20 Sekunden zu dauern; er hatte den Eindruck, als ob
eine fremde Hand die seinige kräftig drückte und sich anstrengte
, sie nicht loszulassen. Das Eigentümliche war,
dass der Druck im allgemeinen zugleich stark und doch
sanft zu sein schien; so müsste der Druck eines Mannes
sein, der Sammthandschuhe anhätte **)

Als er aufstand, war es fast acht Uhr. Sofort
erklärte er, er habe gewiss einen nahen Verwandten oder
Freund verloren und stellte Nachforschungen in dieser
Richtung an — Dis zum Samstag, den 15. Juli ohne Erfolg
; an diesem Tage aber teilte ihm jemand bei einem
Diner das Ableben eines seiner liebsten Hochschullehrer
mit, über welchen eine der grossen Tageszeitungen in Paris
einen ehrenden Nachruf bringe. Schon am anderen Tage
nach der Halluzination waren bei den angestellten Nachforschungen
seine eigenen Gedanken hartnäckig immer
wieder auf den Namen dieses verehrten Lehrers zurückgekommen
, der etwa 20 Tage vorher in recht schlechtem
Gesundheitszustand Lyon verlassen hatte. Eine Todesanzeige
erhielt Verf. erst später aus der Heimat des Verstorbenen
, wo die Beerdigung schon am 5. Juli stattgefunden
hatte. Er findet hierin eine Bestätigung seiner schon erwähnten
Theorie, dass, wenn das Halluzinationsphänomen
erst längere Zeit nach dem Heimgang eintritt, die Hypothese
vom Vorhandensein eines organisierten Prinzips, das
fähig ist, die Auflösung des Sorna zu überleben und auf
Lebende telepathisch einzuwirken, bezw. Halluzinationen
des Gesichts, Gehörs oder Gefühls bei ihnen hervorzurufen,
sehr wahrscheinlich wird, während bei den unmittelbar vor
dem Sterben erfolgenden „Anmeldungen" eine Fernwirkung
des noch lebenden Agenten auf den lebenden Perzipienten
angenommen werden muss.

*) Das allmähliche Nachlassen des Drucks, sowie der vom Verf.
selbst in Fussnote gemachte Beisatz, dass der Daumen ohne Em-

Sfindung geblieben war, scheint uns die physiologisch sehr einfache
Jrklärung nahe zu legen, dass es sich nur um eine durch die ungeschickte
Lage des Vorderarmes, resp. durch eine dadurch veranlasste
Hemmung der Blutzirkulation {die ja häufig das Einschlafen
einzelner Glieder bewirkt) verursachte Gefühlstäuschung
handelte, die dann Verf. vermöge seiner Vorliebe für die Probleme
des „Haut Magn£tisme% anstatt nach dem Gesetz des Zufalls
eine rein zufällige Koinzidenz anzunehmen, nachträglich auf den
Tod seines geliebten Lehrers deuten zu müssen glaubte. — Red.

**) Obige Beschreibung erinnert sehr an das „ Pelzigwerden *
einzelner Finger infolge unbequemer Lage! — Eed.


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