Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 441
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

441

die Neugierde — ich war damals noch jung —, mich mit
einem von ihnen in den magischen Kleiderschrank einsperren
zu lassen. Der ßavenpori, dem die Hände durch
anbeteiligte Zuschauer am Körper festgebunden waren, befand
sich in einem Fach und ich in dem anderen. Es war
kaum ein Moment vergangen, da applizierte er mir in der
Dunkelheit eine gehörige Tracht Prügel, die wie die Schläge
eines Trommelwirbels auf meinen Kopf niederhagelten.
Vielleicht hatte er dieses Mittel für opportun gefunden,
um mich von einer Migräne zu heilen, — die ich gar nicht
hatte! Mau machte sofort die Türen wieder auf, der
Davenport war immer noch mit beiden Händen festgebunden.
Alle Welt war erstaunt, aber ich besonders, denn ich hatte
die Prügel bekommen; das war also wirklich und wahrhaftig
Hexerei. Dennoch hegte ich einen Zweifel: ich war
zwar geprügelt, aber nicht befriedigt. Am nächsten Morgen
bot ich bei einem Frühstück meinen Freunden eine Wette
an, dass ich mir auch die Hände binden lassen wollte, wie
der Bavenport und mich sogleich selbst befreien wollte. Ich
hatte mir für meine Schläge wenigstens etwas von dem
Trick gemerkt. Das ganze Kunststück bestand darin, die
Handgelenke, während man sie festband, etwas von ein-
ander entfernt zu halten, so dass man sie aus der Schnur
leicht herausziehen konnte. Ich gewann meine Wette
glänzend; aber ich habe von meinen Fähigkeiten niemandem
etwas erzählt, denn ich fürchtete, dass mich sonst sofort
ein Zirkusdirektor unter glänzenden Bedingungen einfangen
würde."

/) Ein merkwürdiger Fall von Autosuggestion
als Krankheitserreger beschäftigt, wie die Tagesblätter
vermelden, soeben die englischen Aerzte. Ein
Junge von etwa 15 Jahren stand monatelang wegen einer
scheinbaren Verkürzung eines Beines um etwa zwei Zoll in
ärztlicher Behandlung, zuerst in Südengland und seit einiger
Zeit in London. Man entschloss sich endlich zu einer
Operation; aber als der Patient in der Narkose war, stellte
sich heraus, dass sein Bein eine normale Position annahm.
Dies gab den Gedanken ein, dass der Patient, an und für
sich geistig nicht vollständig entwickelt, durch Autosuggestion
eine Zusammenziehung seiner Beinmuskeln bewirkte.
Im wachen Zustande wurde er aufgefordert, das Bett zu
verlassen und einige Schritte zu laufen. Der Junge begann
zu weinen und sagte, das sei ihm nicht möglich. Als die
Aerzte aber darauf bestanden, lief er einige Schritte im
Zimmer herum, fiel aber dann nieder. Wieder in Narkose
versetzt, Hess er sein Bein die normale Lage annehmen.


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