Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 454
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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454 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. & Heft. (August 1906.)

Als eingesammelt wurde, hielt der Sammler auch ihr
den Beutel hin. Ich bemerkte, dass sie nichts gab. Beim
letzten Gesang stand sie auf, das Gesangbuch in der Hand.
Während des letzten Verses legte sie das Buch plötzlich
weg, begab sich raschen Schrittes nach dem Seitenschiff und
verschwand aus dem Gesicht. Ich suchte nochmals ihre
Aufmerksamkeit zu erregen, denn während sie durch das
Seitenschiff ging, konnte ich ihr gerade in das Gesicht
sehen. Ich erkannte jeden Zug von ihr, aliein sie gab kein
Erkennungszeichen.

Einige Minuten darauf wurde der Segen gesprochen.
In der Ueberzeugung, dass Frau A. ernstlich krank war
und auf dem Weg von der Kirche zur Station vielleicht in
Ohnmacht gefallen war, eilte ich zum Zuge. Ich sah sie
weder auf dem Wege dahin, noch auf der Station; ich ging
den ganzen Zug entlang und schaute in jede Abteilung,
allein sie war nicht da. Ich kehrte zur Kirche zurück in
der Annahme, sie sei vielleicht zur Gebetszusammenkunft
gegangen. Sie war nicht dort. Als diese Versammlung
aus war, begab ich mich aufs neue zur Station, allein mit
demselben Erfolg. Ich ging nach Hause, ärgerlich, dass
Frau JL, trotz ihres Versprechens, sich einer so grossen Gefahr
ausgesetzt hatte, beunruhigt, dass sie infolge einer
ihrer plötzlichen Ohnmächten bewusstlos auf die Strasse gefallen
sei. Gleichwohl konnte ich nichts weiteres tun. Mein
dritter Sohn kam zu uns zum Abendessen. Er erzählte mir,
er habe Frau A. in der Kirche gesehen. Am anderen
Morgen sagte mir meine älteste Tochter, sie habe am Abend
zuvor Frau A. gesehen und mein ältester Sohn, habe, als er
aus der Kirche kam, über ihre Anwesenheit daselbst gesprochen
. Mein jüngster Sohn, der nicht in der Kirche gewesen
war, sagte dann, sein Freund W. habe, als er nach
Hause kam, die Bemerkung gemacht, Frau A. sei wieder in
der Kirche gewesen.

Die Post vom Montag Morgen brachte mir einen Brief
von Frau A., dessen erster Teil am Sonntag Morgen geschrieben
war, der letzte am Sonntag Abend um neun Uhr.
Aus diesem Brief ergab sich nicht, dass sie in Z. gewesen
war; allein ich las ihn flüchtig, da ich hauptsächlich für
den ersten Teil des Briefes ein Interesse hatte, der ihr Urteil
über einige Manuskripte enthielt, die ich ihr geschickt
hatte. Als ich aber nach dem Frühstück den Brief noch
einmal aufmerksam las, fand ich, dass dieser durchaus unvereinbar
mit der Tatsache war, von der ich mit eigenen
Augen Zeuge gewesen war, dass sie nämlich vor fünf bis
zehn Minuten über sieben bis halbneun Uhr in der Kon-


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