http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0480
458 Psychische Studien XXXI1L Jahrg. 8. Heft. (August 1906.)
Zug von ß Uhr 20 Minuten nachmittags zu Gloucester Road
erreichte und um 6 Uhr 47 Minuten zu Z. ankam. Die
Kongregistenkirche ist nicht weiter als fünf Minuten zu
Fuss von der Station entfernt. Sie kann also leicht einige
Minuten über sieben Uhr in die Kirche gekommen sein.
Was also die Erklärung des Arztes anlangt, so sah er
sie nicht so spät am Abend in ihrem Hause, dass es ihr
vollständig unmöglich gewesen wäre, an diesem Abend
um fünf oder zehn Minuten über sieben Uhr in der Kirche
von Z. zu erscheinen. Abgesehen von der indirekten Bestätigung
, welche die Erklärungen anderer Zeugen dadurch
erlangen, ist sein Zeugnis vor allem von Bedeutung, um es
äusserst unwahrscheinlich zu machen, dass eine kranke Person
, wie Frau A.f diesen Weg gemacht haben sollte, was
bei der vorhergehenden Annahme der Fall hätte sein
müssen.
Allein die Aussagen der anderen Zeugen sind genau
und bestimmt, Frau B. und Frau C. sind beide sicher, dass
sie Frau A. zwischen halbneun und neun Uhr abends in
ihrem Zimmer sahen, als sie soeben aus ihrem Schlafe aufgewacht
war.
Nun ist es absolut unmöglich, am Sonntag Abend die
Kongregistenkirche zu Z. um die Stunde zu verlassen, wo
wir die Gestalt der Frau A. durch das Seitenschiff gehen
sahen, und dann zwischen einhalb neun Uhr und neun Uhr
in Bayswater zu sein. Es geht ein Zug von Z. um 8 Uhr
34 Minuten nachmittags. Ein paar Minuten, nachdem Frau
A. die Kirche verlassen hatte, wurde der Segen gesprochen
und ging ich zur Station. Der Zug war im Begriffe, abzufahren
. Ich sah alle Reisenden und ging nicht weg, ehe
der Zug abgeläutet wurde. Der 8 Uhr 34 Minuten-Zug
aus Z. kommt zu Gloucester Road um 8 Uhr 59 Minuten
an, so dass bei gewöhnlichen Umständen und wenn mit dem
Umsteigen keine Zeit verloren wurde, es nicht möglich war,
das Haus der Frau A. früher als zehn Minuten vor halb-
zehn Uhr zu erreichen.
Die Zeugen der Tatsache, dass Frau A. in der Kongregistenkirche
zu Z. gesehen wurde, sind an erster Stelle
ich selbst, meine beiden Söhne, meine Tochter und ihr
Dienstmädchen. Einer meiner Söhne, der in einem anderen
Teil der Kirche sass, sah die schwarze Gestalt durch das
Seitenschiff gehen und da sich niedersetzen, wo Frau A. das
letzte Mal gesessen hatte, allein er konnte von seinem Sitze
aus ihr Gesicht nicht sehen und obwohl er glaubte, dass es
Frau A. sei, hätte er doch nicht darauf schwören können.
Die übrigen zweifeln nicht daran, dass es Frau A. selbst
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0480