Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 462
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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462 Psychische Stadien. XXXIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1906.)

Bekanntlich ist bei allen mediumistischen Erscheinungen
die „Kraft41 erheblichen Schwankungen unterworfen. Da
an diesem Tage sich bei den Versuchen ein aussergewöhn-
lich grosses Mass von Kraft auf der physischen Seite,
wenn ich so sagen darf, zeigte, so hofften wir, dass die Bedingungen
für etwa zu erwartende psychische Kundgebungen
günstig seien. Im Zimmer — unserem Speisezimmer —
waren anwesend: meine Mutter, meine Schwester, mein
Bruder und ich. Mein Bruder stand neben dem Tische,
an dem wir drei übrigen mit den Experimenten beschäftigt
waren. Es war durch das Glas soeben buchstabiert worden,
dass der Geist des bekannten verstorbenen Sängers V. zugegen
sei.*)

Ich fragte meine Angehörigen, ob sie das Datum der
Geburt von V. kennten. Es war ihnen allen vollständig
unbekannt, weder sie noch ich wussten es oder hatten es jemals
gewusst. Während ich nun anfing, Fragen zu stellen,
holte mein Bruder den Band des Konversationslexikons, in
dem der Artikel über V. stand, von einem im Zimmer befindlichen
Bücherregal, und behielt ihn, uns allen sichtbar,
in der Hand, ohne ihn zu öffnen. Ich fragte: „Willst du
uns sagen, wann du geboren bist? Zunächst das Jahr:
achtzehnhundert — und der Zehner ?a Sofort rückte das
Glas auf V, von dort weiter auf I, dann auf E, dann auf
R, alles blitzschnell, ohne eine Sekunde zu zaudern. Ich
fragte: „Und der Einer?" Das Glas buchstabierte sogleich
: „Fünf." „Also das Jahr ist 1845fragte ich;
„und in welchem Monat bist du geboren?" Die Antwort
lautete: Januar." „Und an welchem Tage im Januar?
Bitte, nenne zuerst den Zehner, wenn es eine zweistellige
Zahl ist!" Das Glas buchstabierte: „Eins?" „Und welches
ist der Einer?" „Fünf." — Nun schlug mein Bruder den
Band des Lexikons auf und suchte unter „V." Es fand
sich: „V., etc., geboren 15. Januar 1845."

Dies sind die Tatsachen. Meine Mutter, meine Schwester,
mein Bruder und ich würden jederzeit bereit sein, zu beeiden
, dass es sich so, wie hier erzählt, zugetragen hat, und
dass das Datum, das richtig angegeben ward, uns allen
vollständig unbekannt war.

*) Berichterstatter selbst ist, wie uns aus Leipzig mitgeteilt
wird, ein Sohn des berühmten, dort verstorbenen kgl. sächsischen
Kammersängers Otto Schelper. — E e d.


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