Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 463
(PDF, 221 MB)
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Eine amtlich beglaubigte Vision.

463

Eine amtlich beglaubigte Vision

eines Leichenzugs wurde uns durch gütige Vermittlung des
Herrn Geh. Hofrats Dr. Wernekke zu Weimar im Originalmanuskript
behufs Veröffentlichung in den „Psych. Stud."
zur Verfügung gestellt. Die vergilbte Urkunde lautet wörtlich
, wie folgt:

Abschrift.

Verhandelt Neuer Garten bei Potsdam
den 14ten März 1855.

Auf Befehl Sr. Excellenz des Königl. Ober Hof- und
Hausmarschalls Herren Grafen von Keller hat der Unterzeichnete
den Arbeitsmann

„Walter41

wegen seiner gehabten Vision heute vernommen, wobei derselbe
Folgendes zu Protokoll gab, nachdem er auf Befragen
mitgetheilt, dass er am 19ten December 1826 zu Potsdam
geboren, seit 6 Jahren verheirathet, aber kinderlos sei, jedoch
die Tochter eines Bruders als Pflegekind zu sich genommen
habe:

„Als ich am Dienstage den 13ten Maerz dieses Jahres
Abends gegen 7 Uhr durch den Neuen Garten ging, um
meine Nachtwache an dem Königl. Dampfboote anzutreten,
bemerkte ich, nachdem ich unfern des rothen Hauses, in die
Nähe der beiden steinernen Banken gekommen war, wo die
Chaussee eine starke Krümmung macht, schon durch die
Bäume hindurch, dass auf derselben ein grosser schwarzer
Gegenstand sich mir entgegenbewegte. Anfangs glaubte
ich, es sei dies eine Fuhre Dünger; nachdem ich mich jedoch
dem Gegenstand mehr genähert hatte, vermisste ich
die Pferde und sah vielmehr, dass es ein Leichenzug war.
Ich trat nun aus der vom Schneepfluge gemachten Bahn
heraus und stellte mich zur Seite zwischen den beiden
Banken, so dass der Zug in einer Entfernung von 5 — 6
Schritten bei mir vorbei passirte. —

So viel ich nun in der abendlichen Dunkelheit an
diesem beschattetem Orte beim leuchtenden Schnee, der
sich auch auf den Baumzweigen gelagert hatte, erkennen
konnte, bestand der Zug aus 15 bis 16 Personen, die
sämmtlich mit grossen dreieckigen Hüten und langen
schwarzen Mänteln, welche nach unten hin sich etwas zuspitzten
, versehen waren. Vorausging eine einzelne Person,
die etwas auf den vorgestreckten Händen zu tragen schien
und auf deren Hut ein Stiel mit einer grossen schwarzen


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