Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 466
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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466 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1906.)

Dies alles kann die Menschheit aus Geschichte und
Gegenwart lernen; aber es müssen die Augen geöffnet, vor-
gefasste Meinungen unterdrückt werden. Wer Geschichte
mit Vorurteil und von aussen betrachtet, wer ferner es
unterlässt, strenge Schlussfolgerungen zu ziehen aus den
geistig entdeckten Tatsachen der Forschung und Erfahrung,
kommt niemals zur Erkenntnis der bewegenden Gründe, der
grossen Probleme und lässt höchstens sein Gemüt aufregen
durch grobe Begebenheiten, unwesentliche Aeusserlichkeiten,
bedeutungslose, wissenschaftlich oder philosophisch genannte
Quertreibereien. Solche Betrachtung des Gegenstandes hat
keine weiteren Schwierigkeiten und ist bequem; viele leitende
Politiker halten dieselbe auch für höchst nützlich und
zweckmässig. Wer jedoch nach wahrer Erkenntnis dürstet,
vor den letzten Polgerungen nicht bange ist und die Wahrheit
dem Fortschritt dienstbar machen will, muss alles
Vorurteil bei Seite lassen und seinen Blick von aussen
nach innen lenken; er muss jedes Kultus von Namen und
Zahlen sich entledigen und die Bedingungen erforschen,
unter denen die zu betrachtenden Erscheinungen und Zustände
zum Dasein kommen; er muss oft genug über die
Schule sich hinaus setzen und jederzeit die Schlacken
falscher Theorien über Bord werfen.

Geschickte und Gesittung sind gerade so, wie der
Mensck war und ist, wie derselbe als Individuum und in
Gesellscbaft lebte und lebt, entsprecben also der Persönlichkeit
. Und die grossen Aufgaben der Staatsgesellschaft,
welche aus Geschichte und Glauben, Gesittung und Persönlichkeit
den Ursprung nehmen, zielen dahin ab, Geschichte
und Religion, Gesittung und Persönlichkeit für die Zukunft
veredelnd zu gestalten, die höchsten Ideale zu verwirklichen
und jedem ohne Ausnahme Wohlfahrt zu sichern.
Alle Führung des Menschen, alle öffentlichen und privaten
Zustände, wie solche durch den Menschen selbst und die
äussere Welt geschaffen werden, alle Verhältnisse spiegeln
sich ab in Geschichte und Zivilisation. Bis zu einem gewissen
Punkte ist es möglich, Gesckickte und Zivilisation
merklich zu formen; je besser aber es sich verhält mit Entwicklung
aller natürlichen Anlagen und Fähigkeiten, je ausgezeichneter
einerseits persönliche Führung ist und andererseits
sozial - ökonomisches System und Wirksamkeit sich
stellen, desto mehr kann der Vollzug kosmischer Normen
von dem menschlichen Bewokner der Erdrinde mittelbar
beeinflusst und günstig gestaltet werden.

Auf solche Art gelangen grosse Zivilisationen zur Vorbereitung
, ist Emporsteigen zu höheren Stufen der Moral


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