Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 468
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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468 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1906.)

innerhalb solcher die aligemeine Wohlfahrt leidet und die
derselben gefährlichsten Widersprüche vorkommen, dass
Einzelwesen ihre Mitwesen aussaugen und ausnutzen, nachdem
sie dieselben belogen, betrogen, betört; dass Heuchler
und Idioten sich des Besitzes wahrer Religion rühmen und
Räuber aller Art zu dem Gott der Liebe flehen, ihnen bei
Ermordung der Feinde und Schuldlosen behilflich zu sein;
dass Magazine, mit Nahrung gefüllt, dastehen und Wesen
der eigenen Art daneben zu Tausenden und Tausenden verhungern
, usw.: dies alles hängt mit Irrlehren antisozialer und
pseudophilosophischer Art zusammen, welche die moralische
Ordnung in den Kosmen verwerfen, Egoismus als Weltprinzip
aufstellen, das Sein Gottes und der Seele leugnen,
die Existenz des Guten und die Möglichkeit sittlicher Vervollkommnung
bestreiten, und jede Hoffnung auf Besserung
verlachen. Solche Richtungen kennzeichnen sich als philosophisch
und praktisch schlecht und verwerflich.

Am meisten Aussicht auf zivilisatorischen Erfolg bietet
der Kampf, wenn derselbe, statt auf Vernichtung von Mit-
wesen sich zu werfen, auf physische und moralische Besse-
rung der Medien des Daseins und der Personen sich richtet,
welche innerhalb dieser Medien atmen. Und wenn gebessert
wird auf allen Seiten, das Schlechte im Keime erstickt
, das Gute hervorgehoben und gepflegt wird, muss notwendig
ein rechtschaffenes Ergebnis zu Tage kommen, echte
Zivilisation fortschreiten, wahre Glückseligkeit sich verbreiten
und eigentlichen Wert bekommen für alle, die ihrer
teilhaftig sind, wie weiter als Mittel dienen zu Erreichung
höchster Ideale, der letzten Endziele, Eine solche Zivilisation
wirkt Segen und zieht immer mehr Elemente an,
dieselben reif machend für den rechten Gebrauch der Freiheit
, der irdischen und höchsten Güter. Und keine Gesittung
birgt die Frucbtkeime wahren Lebens und Gedeihens
, in der nicht rechter Gebrauch der Freiheit, der
irdischen und höchsten Güter allgemeine Norm ausmacht.
Zu derartiger Zivilisation zu gelangen, setzt der gesunde
Instinkt der Wesen sich vor und alle Entwickelung der
besseren Qualitäten unseres Seins strebt, uns bewusst oder
unbewusst, solchem Ziele zu. In dieser Richtung liegen die
eigentlichen Probleme der Sozialpolitik.

Aus der Geschichte soll gelernt werden auch das
Finden der Wege, auf denen der Mensch zur sittlichen
Freiheit gelangt und zu physisch, wie moralisch gedeihlichem
Gebrauch der materiellen und höheren Güter, behufs
eigener Vervollkommnung und Veredelung der Nachkommen
. Wenn aber Geschichte nur ein Sammelsurium


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