Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 474
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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474 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1906.)

Ergebnissen, von denen die dogmatische Wissenschaft und
Philosophie des gewöhnlichen Schlendrians nichts träumen,
und gelangt zur Erkenntnis des wirklichen Wertes der individuellen
Persönlichkeit. Und dieser letztere ist überall so
gross, dass jede Benachteiligung, Verkürzung, Misshandlung,
Unterdrückung irgend welcher Persönlichkeit als Missetat,
Verbrechen erscheint, und dass es als heiligste Pflicht der
Staatsgesellschaft und ihrer Organe sich auftut, für bestes
Gedeihen aller Individuen ohne Ausnahme Sorge zu tragen,
sämtliche Hindernisse von Gesundheit und Glückseligkeit,
Erkenntnis und Religion, Moral und Erziehung aus dem
Wege zu räumen. Solches gehört zu den obersten Aufgaben
gesunder Sozialpolitik und erwirkt ununterbrochenen
Vorausgang der Vervollkommnung, zugleich auch der allgemeinen
Wohlfahrt.

Wer mit allen Seiten der individuellen Persönlichkeit
vertraut ist, kommt auch zu richtiger Vorstellung der Möglichkeit
allgemeiner Wohlfahrt und zu Abweisung derjenigen
, welche diese Möglichkeit bestreiten. Erste und letzte
Bedingung normalen Seins und Tätigseins, von Glückseligkeit
und Religiosität, Moral und naturgemäßer Gesellschaftlichkeit
ist korrekte Lebensführung, und zwar geistigsittlicher
und körperlicher Art, Selbsterziehung und Aufschwung
zu den höchsten Idealen. Hieran knüpft sich c
organisch ein Zusammenleben und Zusammenwirken im
Geiste und Sinne altruistischer Gegenseitigkeit. Auf diesem
Boden erwächst allgemeine Wohlfahrt, welche kein Wesen
ausschliesst Korrekte Führung des Daseins ist auch
Praxis umfassender Hygieine und Ausübung der Religion
der Religionen, wenn sie das Interesse des Nächsten uneigennützig
wahrnimmt und letzterem es möglich macht,
der gleichen Pflege moralischer und physischer Gesundheit
sich zu befleissigen.

Gute Lebensführung aoll Keuschheit in Gedanken und
Gefühlen, in Worten und Werken einschhessen; denn ohne
Keuschheit in diesem Sinne ist niemand im stände wirklicher
Erkenntnis, echter Moral und Religiosität, voller Gesundheit
und Arbeitslust teilhaftig zu werden, Glückseligkeit
und Wohlfahrt zu gewinnen. Zu jedem grossen Werke
ist Aufschwung der Seele erforderlieh, rechte Lebensanschauung
, und beide kommen nicht zu rechter Kraft und
Blüte ohne normalen, keuschen Lebenswandel. Nicht fanatische
und phantastische Entsagung der Liebe ist Keuschheit
, sondern nur Reinheit von Denken, Fühlen und Wollen
ist dieselbe. Und an Reinheit der Seele schliessen sich
deren Konzentration und Aufschwung an, als Erfordernisse


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