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lleioh: Gedanken über innere Kultur.
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jeder Arbeit, welche Daseins- und höhere Güter ergeben,
Individuen und Staatsgesellsehaft veredeln soll. Gute
Lebensführung soll aber auch physisch ganz naturgemässes
Verhalten einschliessen und dieses soll mit intensiver, umfassender
Hygieine der Seele in Einklang sein. Wohlfahrt
und Hygieine stehen in genauester Wechselwirkung mit
Vernunft und Religion, Politik und Moral, Erziehung und
Seelsorge, Nationalökonomie und Jurisprudenz, Beruf und
Besitz, Staatsverwaltung, Kunst und Literatur, und dasjenige
, was den Namen innerer Kultur trägt, bestimmt im
höchsten Grade Wohlfahrt und Gesundheit des Einzelnen
und der Gesamtheit.
Die helfenden Paktoren allgemeiner Wohlfahrt und
umfassender Hygieine haben ihr Hauptquartier in Seele und
innerer Gesittung, und diejenigen von ihnen, welche ausserhalb
dieser Mächte sich befinden, werden nur unter seelischem
und innerlich gesittendem Einfluss in Wahrheit wirksam
. Alle diese Momente greifen organisch in einander
und der grosse Weltenbaum, welchen dieselben zum Ausdruck
bringen, enthält in jeder seiner Blüten und Früchte
eine Zahl von Problemen, welche Vernunft und Gemüt,
Wollen und Können behufs Lösung herausfordern. Und
in dem Werke der Lösung vollzieht sich die Arbeit der
Vervollkommnung und Veredelung, des Portschritts und
naturgemässer Gesittung, welche auch durch das Mittel der
Glückseligkeit Verwirklichung der Ideale ermöglicht.
Dr\ Heinrich Hensoldt's Alpdrücken,*)
Von JI. D. Khandalvala.
Uebersetzt von L. Deinhard (München).
In der „Occult Review" vom Dezember 1905 schreibt
Herr Dr. Heinrich Bensold t über seine Reisen in Indien, auf
denen er imaginäre Mangobäume gesehen haben will, die
von Sadhus (Sannyasis, Bettel - Asketen) hervorgezaubert
*) Im Herbste vorigen Jahres versandte die Bedaktion des
„Vahan* in Leipzig eine Flugschrift, betitelt: ^Annie ßesanl, eine
wunderliche Heilige.* Der Verfasser dieser Schrift ist Herr Dr.
Heinrich Hensoldt, ein deutscher Amerikaner, der lange Jahre in
Indien gelebt hat. Er ergeht sich hier in allerlei Verdächtigungen
von Frau E. P. Blavalsky, der Mitbegründerin der theosophischen Gesellschaft
, indem er sie als eine raffinierte Betrügerin zu kennzeichnen
sucht. In der Hauptsache hat er dabei dieselben haltlosen
Behauptungen aufgestellt, die Dr. Eich, tiodgson in seinem Bericht
vom Jahre 1885 vorgebracht hat. Herrn Dr. HensoWs Absichten geben
aber weiter. Der eigentliche Zmv eck seiner „sensationellen* Broschüreist,
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