Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 484
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0506
484 Psyehisehe Studien. XXXIIL Jahrg. 8. Heft. (August 1906.)

Vernunft und seiner Erfahrung übereinstimmt; aber er
lässt sieb nicht irre führen durch Geschreibsel unwissender
oder unwürdiger Menschen.*)

*) Bezüglich der auch in unsern Augen schwerwiegendsten Beschuldi-
gung Dr. Mensotdfs (z. Z.inLondon) auf 8.21 seines Pamphlets, wornach
das neben dem Schlafzimmer der Mme. Blavatsky befindliche „Orakel
der Mahatmas* aus einem in die Wand eingelassenen Kabinet bestand
, wo die auf ein Blatt Papier geschriebenen Anliegen von Anfragern
deponiert wurden und das von der andern Seite mit einem
geräuschlos funktionierenden Holzschieber geöffnet werden konnte,
worauf dann die angeblich aus Tibet eingetroffenen Antworten —
vom Meister Koot Eoomi mit Blaustift, dagegen vom Mahatma Morya
mit Kotstift, aber nur in englischer, französischer, deutscher oder
russischer Sprache geschrieben — erschienen, ersuchten wir infolge
mehrfacher Interpellationen den u. E. gründlichsten und zugleich gewissenhaftesten
Kenner auf theosophischem Gebiete, Herrn Dr. für.
Etdtbe-Schleiden, um gütige Auskunft. Seine Antwort lautet: „Die
Erzählung von dem „okkulten Schrein" ward 1885 vom f Dr. Rieh.
Eodgson aufgebracht. Dr. Branz Bartmann und Wm. Judge. die damals
in Adyar waren, bezeugten feierlichst, dass alles das nicht
wahr gewesen sei; der betreifende Kasten habe niemals betrügerischen
Zwecken dienen können. Jetzt nachträglich behauptet
Hertmann, das sei doch der Fall gewesen. Hier stehen also offenbar
Partei-Ansichten gegen einander. Ich glaube nicht, dass
E, P. Blavatsky hätte so dumm sein können! Jedenfalls aber kann
Dr. Rensoldt selbst nichts davon wissen, da er nie in Adyar war.
Alles was er schreibt, ist freie Phantasie/ — Inzwischen ging uns
die unter dem Titel: „Wahrheit und Dichtung. Die „Theosophi-
sche Gesellschaft* und der Wunderschrank von Adyar. Erlebnisse
von F. IL Als Manuskript gedruckt" (31 S.) als „Privatkorrespondenz
* bei Arthur Ii eher (Leipzig, Blumengasse 12) erschienene Broschüre
zu, welche eine recht interessante Abbildung jenes geheimen
Schreins enthält und über die bisher noch dunkel gebliebenen
Punkte weiteres Licht verbreitet. Dr. Franz Hartmann, welcher jene
„Vorrichtungen zu okkulten Phänomenen* schon 1884 bei seinem
Aufenthalt m Adyar entdeckte, aber durch ein dem „schlauen
Yankee* Olcott, der damit Geld machen wollte, gegebenes Versprechen
(!) seither zum Schweigen verpflichtet war, spricht übrigens
von Frau Blavatsky t obschon sie den „frommen Betrug* zugelassen
habe, noch immer mit grösster Hochachtung. Sie war nach seiner
persönlichen Erfahrung nicht nur ein wirkliches „Medium*, sondern
eine „Heldin*, die lediglich in ihrem leidenschaftlichen Eifer, die
theosophische Bewegung zu fördern, und damit eine höhere Weltanschauung
za verbreiten, das „allgemein gebräuchliche Erziehungsmittel
* einer harmlosen Täuschung für erlaubt hielt, ohne das auch
Staat und Kirche nicht auskommen könne! Auch W. Q. Judge sei
keineswegs ein „Gauner", sondern ein aufrichtiger, aber leichtgläubiger
Mensch, während schon das Porträt von Dr. Hensoldt,
dessen Broschüre sowohl Wahres als Unwahres, besonders aber viele
Uebertreibungen enthalte, die Personifikation eines vom Eigendünkel
aufgeblasenen, verbohrten Kritikers darstelle. Wir werden
im nächsten Heft auf diese jetzt wieder so viel Staub aufwirbelnde
Streitfrage in einem (schon früher angekündigten) Artikel unter dem
höheren Gesichtspunkt echter Theosophie zurückkommen. — ßed.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0506