Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 495
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen,

495

Kurze Notizen.

a) Eine neue Erklärung der Seele. Ein
Vortrag, den Dr. Paul Kronthal jüngst vor der „Psychologischen
Gesellschaft" in Berlin über die Seele als der
Summe Yon Reflexen gehalten hat, liegt jetzt im
Druck vor und wird gewiss viele Leser auch ausserhalb des
Kreises der Fachleute zum Nachdenken anregen. Die Definition
, die der Titel des Vortrags enthält, wird nach der
Anschauung von Fronthal allen Tatsachen des Seelenlebens
gerecht, so der Vererbung körperlicher Merkmale, dem
Auftreten von Geisteskrankheiten, dem Wesen des Gedächtnisses
und vielem anderen. Eine längere Ausführung
wird der Willensfreiheit eingeräumt und der Schluss gezogen
, dass der Glaube an das Bestehen eines freien Willens
jetzt scheinbar von allen forschenden Theologen, Vertretern
der Naturwissenschaften, Historikern und Juristen verneint
wird. Aus der zweiten Hälfte der Schrift geht jedoch hervor
, dass die Annahme der Seele als einer Summe von Reflexen
schliesslich doch nur die Naturwissenschaft befriedigt,
während die Seele vom Standpunkt der Metaphysik als eine
Summe von Empfindungen angesprochen werden
muss. Auch die metaphysische Anschauung aber führt zum
sogenannten Solipsismus, der Lehre von dem alleinigen
Bestand des Ich. Im übrigen besteht die metaphysische
Welt aus Abstraktionen, wie Liebe, Hass, Freude,
Sorge, Gut, Schlecht. Die Welt der Naturwissenschaften
oder exakten Wissenschaften dagegen arbeitet mit anderen
Grössen, die auf den ersten Blick als durchaus wirklich im
Vergleich zu jenen Abstraktionen erscheinen, aber doch
schliesslich auch als metaphysische Vorstellungen bezeichnet
werden müssen. Es sind dies fünf Begriffe, nämlich die der
Zeit, des Raums, des Stoffs, der Kraft und der Zahl. Beachtenswert
ist das Eingeständnis von Kionihal, dass das
Grundgesetz der Kausalität, also der Folge von Ursache
und Wirkung, für die Naturforschung unbeweisbar
ist. Es bleibt danach das Bekenntnis einer ziemlichen
Verworrenheit übrig, die wieder einmal beweist, dass der
Mensch über den Urgrund der Dinge nicht ins Klare zu
kommen vermag.

b) Ein neuer Urstoff? Vor einiger Zeit wurde
gemeldet, dass der Universitätsprofessor Battelli in Pisa
einen Urstoff entdeckt habe, der noch mächtiger sei als das
Radium. Man besitzt jetzt Einzelheiten über diese Entdeckung
, die in wissenschaftlichen Kreisen das höchste Aufsehen
erregt hat. B. hatte vor Jahresfrist in den Wassern


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