Freiburger historische Bestände - digital

Kurze Notizen.

499

Jodoform noch nicht das eindrücklichste Beispiel dieser
Art; denn Berthelol gibt an, dass es vom Moschus noch weit
übertroffen wird, indem zum Aufgehen eines Milligramms
dieses Stoffes für Riechzwecke sogar fast 100000 Jahre
nötig sein sollen. („N. W. J.tt vom 5. VII. 05.)

f) Zwei scheinbar supernormale Erlebnisse
aus eigener Erfahrung teilt uns Frau Anna
Angelkovich, Mitarbeiterin der kroatischen Monatsschrift
„Novo Sunce" mit, die als erste serbische Spiritistin sich
an der Verbreitung okkultistischer Literatur in ihrer Heimat
durch Herausgabe verdienstlicher Uebersetzungen (z. B.
Auszug aus Ilarnmarion's „I/Inconnu„Le problöme de
FAu-de-lä,** u. a.) aktiv beteiligt hat. Sie schreibt uns (dat.
Zürich V, Plattenstr. 80, 30, Mai 06): „Gegen 1 ühr
mittags, es war ein vollkommen windstiller und sehr
warmer, heller Julitag v. J., kehrte ich in Belgrad von Geschäftsgängen
in meine Wohnung zurück. In einiger Entfernung
vor derselben erblickte ich, wie sich ein Staubwirbel
in der Mitte der Strasse zu drehen begann. Dieser
erhob sich immer höher zu einer Säule und näherte sich
dabei mir immer näher. Um dieselben wirbelten die Staubteilchen
rings herum, durch diese aber schienen zwei hell-
erleuchtete Strahle nbündel, die nach oben divergierten
, hindurch; dabei nahm die Säule, die mittlerweile
eine beträchtliche Höhe (3—4 m) erreicht hatte, die Form
einer weiblichen Gestalt an. Ich sah deutlich den Faltenwurf
der flatternden Gewänder, die edle Kopfbildung, und
als die ganze wunderbare Erscheinung in meine Nähe kam,
verschwand zuerst der Strahlenbündel, dann senkte sich
alles in einem Staubwirbel zu Boden und zerstob in eine
runde kreisförmige Staubwolke. — Das nachfolgende okkulte
Erlebnis möchte ich als einen Materialisationsanfang bezeichnen
. Eines Morgens — Ende März 1905 — erwachte
ich gegen 3 Uhr und bemerkte zu meinen Füssen an der Wand
eine Lichterscheinung,die die Form eines verlängerten Vierecks
(ungefähr wie der Lichtschein von einem erleuchteten
Fenster) hatte. Zuerst wandte ich mich gegen die Zimmerfenster
, um zu erforschen, woher das Licht kam; dieselben
waren aber stockfinster, weil mit dichten Vorhängen verhängt
. Nun erst fiel mir ein, dass dies eine supernormale
Lichterscheinung sein müsse. Ich stellte mir nun schweigend
den Gedanken [NB.! — Red.]: wenn das eine Manifestation
meiner verstorbenen Tochter wäre, so solle sich
diese Lichterscbeinung mir nähern. Und wirklich nahm
jetzt das gelbliche Licht weisse nebelhafte Gestalt an und
begann auf- und abwogend sich mir allmählich zu nähern

88*