Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 514
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0536
514 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1906.)

Gewöhnlich werden die Zeugnisse über das Erscheinen
von Doppelgängern erst einige Tage, manchmal erst Wochen
nachher gesammelt. Hier ist die Person, von der die
Selbsterscheinung ausging, durch einen Brief festgestellt,
den sie selbst schnei), ehe sie etwas von der Erscheinung
zu Z. wusste, und noch dazu an demselben Abend innerhalb
einer halben Stunde nach dem Verschwinden der
Doppelgängerin. Die Erklärungen der Zeugen wurden am
folgenden Tag gesammelt, ebenfalls ehe etwas von der Erscheinung
gesagt war; sie wurden in meiner Gegenwart
niedergeschrieben und unterzeichnet. Gewöhnlich besteht
unter den Zeugen auf der einen oder anderen Seite eine
Unsicherheit. Hier trifft das nicht zu. Alle Zeugen sind
fest überzeugt, dass sie die Frau selbst zu gleicher Zeit an
?;wei Orten sahen, welche sechs bis sieben Meilen von einander
entfernt sind.

Ich bin daher der Ansicht, dass die Doppelgängerin
der Frau A. an diesem Sonntag Abend wirklich zu Z. erschien
. Sie erschien in einer so materiellen Gestalt, dass
sie im stände war, eine Kirchenbanktüre zu offnen und ein
Gesangbuch in der Hand zu halten, obwohl einige Leute
auf dem Ohore bemerkten, dass sie nicht die richtigen
Seiten aufschlug und das Buch offen hielt, wie es ihr gegeben
war.

Vor allem durch diese Handlungen steht die Realität
der von Stead und so vielen anderen wahrgenommenen
Selbsterscheinung von Frau A. fest. Auch in einem Fall
von Doppelgehen, der von Byron mitgeteilt wird,*) ist die
Realität der Erscheinung aus dem Umstand abzuleiten,
dass man seinen Doppelgänger seinen Namen in eine Liste
zur Teilnahmebezeugung an der Krankheit des Königs von
England einzeichnen sah, während Byron selbst schwer
fieberkrank zu Patras im Bette lag,

Die Möglichkeit dieses Ereignisses wird bestätigt durch
das, was Professor Perty von Herrn von S. mitteilt,**) der
eines Abends in ruhiger Stimmung nach Hause kam und
kaum s^ine Kerze angezündet hatte, als er ein auffallendes
Geräusch hörte; er sah sich um und erblickte eine Hand,
die das Wort „Öodefroy" auf ein Blatt Papier schrieb und
darauf verschwand. Herr von 8. hatte einen Freund diesen
Namens in Nordamerika. Nach einiger Zeit erhielt er die
Nachricht, dass dieser in Kanada gestorben war. Der
Zeitpunkt des Todes traf ungefähr mit dem Erscheinen der

*) l>u Prel: „Dip monistische »Seelenlehre", H. 172.
**j Peilyx „Die Realität magischer Knifte,u 8. 66.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1906/0536