Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 518
(PDF, 221 MB)
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518 Psyohische Studien, XXXIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1906.)

kam es ihr vor, als gehe sie zur Wand des Zimmers mit
einem Gefühl, als hindere diese ihre weitere Bewegung,
allein es schien ihr dann, als gehe sie hindurch und komme
ins Freie. Vor dem Hause stand ein Baum; auch durch
diesen schien sie zu g^hen, als biete er keinen Widerstand.
Dies alles geschah ohne ein besonderes Verlangen von ihrer
Seite. Sie fand sodann, dass sie, ohne es gewollt oder erwartet
zu haben, an dem oberen Teile der Ebene von
Woolwich stehe, in der Nähe des Einganges zum Arsenal.
Sie sah da wie gewöhnlich eine Schildwache stehen und
beobachtete deren Uniform und Aussehen genau. Aus
ihrer gleichgiltigen Haltung schloss sie, dass die Schildwache
sie nicht bemerkte, obwohl es ihr vorkam, als stehe
sie ganz in deren Nähe. Nachdem sie dem Arsenal entlang
gegangen war, wo sie eine zweite Schildwache sah, kehrte
sie zu den Baracken zurück und hörte da eine Uhr drei
schlagen. Alsbald darauf befand sie sich in dem Schlafzimmer
einer intimen Freundin, Fräulein L. üf., die zu
Greenwich wohnte. Sie schien mit ihr ein Gespräch anzuknüpfen
, an dessen Inhalt sie sich später jedoch nicht
mehr erinnerte, da sie alsbald nach seinem Anfang nichts
mehr sah und hörte.

Als sie am anderen Morgen erwachte, waren ihre ersten
Worte: „Ich bin also nicht tot?" Ihr Mann fragte sie
natürlich, was sie denn mit einer solch sonderbaren Frage
wolle, worauf sie ihm ihre nächtliche Vision erzählte. Das
war in der Nacht des Mittwochs geschehen. Am darauf-
folgenden Freitag wurde ein Besuch von Fräulein £. M. erwartet
. Oberst A. Hess seine Frau versprechen, dass sie
inzwischen dieser jungen Dame keinerlei Nachricht zukommen
lassen werde.

Als Fräulein L. M. den versprochenen Besuch ausführte
, wurde sie von dem Obersten und seiner Frau empfangen
. Es ist zu beachten, dass die junge Dame von
Kindheit an Erscheinungen gesehen hat. Es wurde jedoch
nicht die geringste Anspielung auf die Vision gemacht
Etwas später gingen sie zu dritt im Garten spazieren. Die
Damen sprachen über ihre neuen Hüte. Frau A. sagte:
«Mein früherer Hut war mit violettem Band versehen; ich
liebe diese Farbe so sehr, dass ich sie wieder zu wählen
gedenke."

„Ja," erwiderte die Freundin, „ich weiss, dass das
deine Farbe ist." »Wie so?", fragte Frau A> „Weil, als
du gestern Nacht — halt, wann war es doch?—9 ach, nun
weiss ich es wieder, als du vorgestern Nacht bei mir wärest,
warst du in violett gekleidet." „Bin ich dir denn vor-


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