Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 525
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Urysz: Ein neuer Apparat für direkte Geistersohrift. 525

wegungen des Bleistiftes fast gar nicht. — Unter diesen
Bedingungen erlangen wir, bei voller Beleuchtung und für
alle sichtbar, sehr rasch und sicher geschriebene Mitteilungen,
Das Medium legt seine Hände auf die obere Wand c—d
des Kästchens — und nach wenigen Minuten beginnt das
Schreiben, bei welchem sich der untere Teil des Sackes
r —r solcherart vorballt, als ob eine Hand dort stecken
würde.

Unter solchen Bedingungen vorkommende direkte
Schrift ist jetzt für uns die einzige und alleinige Art des
Verkehrs mit der sich uns manifestierenden geheimen Intelligenz
. Was den Inhalt der — oft sehr langen — Mitteilungen
betrifft, — so steht er unbedingt über dem geistigen
Niveau des Mediums und manchmal auch der Anwesenden;
denn wir erhalten oft Mitteilungen in deutscher und
französischer Sprache (das Medium spricht nur klein-
ruthenisch) und einmal erhielten wir sogar eine fünfzeilige
Botschaft in der englischen Sprache, welche niemandem
von uns bekannt ist. Auch sind die Mitteilungen manchmal
sehr sinnreich; so z. B. fragte ich einmal die Intelligenz,
ob die Geister immateriell sind. — Die Antwort war:

„In gewissem Sinne, ja". — „Also befindest du dich
ausserhalb des Raumes und der Zeit?" — fragte ich weiter.
Antwort: „Nein*" — „Wieso kann das sein?" —Antwort:
„Der geometrische Punkt ist auch immateriell, da er keine
Extensität hat, — und doch liegt er im Räume. Das sage
ich nur als Vergleich, denn sonst sind wir Geister auch
dimensional, aber nicht so wie Ihr Menschen." — Eine
solche Antwort kann man doch sicher nicht dem 14jährigen,
ungebildeten Medium zuschreiben! —

Einmal erhielten wir einen — meiner Ansicht nach —
klassischen Identitätsbeweis. Während der Sitzung schrieb
der Bleistift mit für uns ganz neuem Charakter folgende
Botschaft: „Ich danke Dir für die Einspritzung, die Du
mir gemacht hast, als ich in Qualen sterbend lag. Du

hast die Leiden gelindert. Karoline C.....— Ich

fragte, an wen sich diese Worte richteten. Die Intelligenz
antwortete: „An Dich." — „Wann war das, und wer bist
Du"? fragte ich. Der Bleistift schrieb: „Am 48. September
1900 an der Lemberger Klinik für innere Krankheiten
". In diesem Jahre war ich noch Student und arbeitete
an der genannten Klinik als Koassistent. Weiter
erinnerte ich mir nichts. —

Wenige Tage nach dieser Sitzung reiste ich nach
Lemberg, begab mich in die Klinik und fand tatsächlich
in dem Krankenbuche vom Jahre 1900 den betreffenden


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