Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 528
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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528 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 9. Heft. (8eptember 1906.)

In Michigan City lebt ein junges Mädchen, Mary A.
Kidder, welches in der ganzen Stadt Bewunderung erregt
durch ihre Mitteilungen über die Himmelssphären, sowie
durch Botschaften yon Verstorbenen und durch Sehen in
die Zukunft.

Das Mädchen fällt täglich in Trance und sagt in diesem
Zustande von sich aus, sie befinde sich im Himmel, wo
Engel sie umschweben und ihr vergangene und zukünftige
Dinge mitteilen. Es überrascht dabei, dass M. Nidder Begebenheiten
schildert, die sich vor 50 Jahren zugetragen
haben. Sie spricht von Verstorbenen, die sie nie gekannt
hat und bringt von ihnen Botschaften für die Lebenden.
Ihre Schilderungen des Himmels und seiner Bewohner sind
überaus malerisch. Sie sagt auch Details von ihrem und
ihrer Eltern Tode voraus. Jüngst interviewt erzählte sie:
„Ich vermag das besondere Gefühl nicht genau zu schildern;
ich kann nicht sagen, wann der Trance kommt. Es überfällt
mich plötzlich; ich verliere die Beweglichkeit und es
kommt mir vor, als ob ich in die Höhe getragen würde, in
eine unendliche, jeder Vorstellung spottende Höhe. Ein
leichter Wind umweht mein Antlitz. Ich fliege durch
Wolken und auf einmal werde ich mir dann bewusst, dass
ich im Himmel bin. Um mich breitet sich eine grosse
Stadt aus; sie hat jedoch keine Häuser und Gassen in
unserem Sinne. Schöne, weiss gekleidete Engel singen und
sprechen, durch die Luft fliegend, ohne jedoch Flügel zu
haben. Von allen Seiten höre ich die schönste Musik und
alles strahlt in einer unbeschreiblichen Farbenpracht. Es
ist mir, als ob ich alle die Leute, welche sich zu mir
drängen und mit mir sprechen, kennen würde. Es ist alles
so sonderbar! Die Engel nennen mir ihre Namen und,
wenn ich hieher zurückkehre und sie wiederhole und schildere
, was ich gesehen, da finde ich Verwandte dieser Engel,
welche Verwandte verwundert auf mich blicken.

Keine Worte vermögen zu schildern, was eigentlich der
Himmel ist. Ich bemühe mich, meine Freude auszudrücken,
aber ich kann mich mit keinem Gliede rühren. Einer der
Geister sagte mir, dass ich, wenn ich gestorben sein werde,
mich werde frei, ihnen gleich, fortbewegen können. Ich begreife
nicht, wie die Engel durch die Luft getragen werden
. Sie fliegen nicht und gehen nicht. Es scheint, als ob
sie beliebig nach jeder Eichtung hin getragen würden." —

leben wir V)" Der Bericht ist — ganz abgesehen von dem beigefügten
ärztlichen Zeugnis — schon wegen der Selbstschilderurig des eigentümlichen
Trancezustands von psychologischem Interesse. D. E.


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